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Gallery » Arge Danzig, Rundschreiben 194 - 1. Quartal 2002 » Die Geschichte der Stadt Danzig

ARGE DANZIG E.V.  -  -  Literaturbeilage 838
Arbeitsgemeinschaft zur Pflege und Erforschung der Danzig-Philatelie
Mitglied im VNLA des BDPh
Norbert Wings, Trift 10        044388 Dortmund, den 15. Dezember 2001

Die Geschichte der Stadt Danzig

Der Ursprung der Stadt lässt sich nur vermuten, wahrscheinlich wurde die Stadt Danzig von dänischen Seefahrern bereits im 9. Jahrhundert gegründet.

Die Ableitung des Namens Danzig von Gdansk oder auch Gdancz misst: „Dänenstadt" ist schon mehr als eine Vermutung.

Vom heiligen Adalbert 997 erstmalig erwähnt, ist Danzig damals aber schon eine bedeutende Stadt Pomerellens gewesen (das vergleichbare Gebiet von Oberpommern). Zwar ist Pomerellen seit Anfang des 11. Jahrhunderts von König Casimir L von Polen unterworfen worden, doch die Fürsten der Stadt strebten eine größere Selbständigkeit an. Besonders Subislaw I., der 1170 zum Christentum übertritt, und sein Sohn Sambor I. sind schon völlig unabhängig von Polen.

Mestwin I. (der Bruder Sambors) nennt sich erstmalig in einer Urkunde, aus dem Jahre 1209 „Princeps in Danzig". Näch kurzer Unterwerfung der Stadt durch den Dänenkönig Waldemar II. befreit Suantepolc (der Sohn Mestwin I.) Danzig wieder und verteidigt die Stadt gegen die heidnischen Preußen. Jahre später verbündet er sich mit den Preußen und kämpft gemeinsam mit ihnen gegen den Deutschen Orden, der sich erstmals 1225 in die Kämpfe um Pomerellen einschaltet.

Nach dem Tode Mestwin II. 1295 wird Danzig abwechselnd eine Beute der Polen und der Branden-burger und schließlich vom Deutschen Orden unterworfen.

Schon 1290 hatte sich Herzog Przemislaw von den pomerellischen Ständen huldigen lassen und nimmt sofort nach dem Tode Mestwin II. Besitz von Pomerellen, indem er sich gleichzeitig zum König von Polen ausruft.

In der Schlacht von Rogozno 1296 wird er von Markgraf Otto von Brandenburg geschlagen und findet den Tod. Die Stadt selbst wird von seinem Nachfolger Wladislaw Lokierek von Polen tapfer verteidigt.

Erst 1308 öffnet Danzig freiwillig dem Belagerungsheer des Markgrafen Otto von Brandenburg die Stadttore. Die Burgbesatzung unter Wladislaw Lokietek ruft in ihrer Bedrängnis den Deutschen Orden aus Preußen zu Hilfe. Stadt und Burg werden vom Deutschen Orden befreit. Ein Zwist zwischen Befreiern und Befreiten endet damit, dass die Polen aus der Burg verdrängt und nach dem Erscheinen des Ordenslandesmeisters von Preußen, Heinrich Plötzke, nach heftigem Kampf am 10. November 1308 aus Danzig vertrieben werden.

Da die Polen die vom Deutschen Orden geforderte Kriegskostensumme von 100.000 Mark nicht aufbringen können, und weder der Markgraf von Brandenburg noch der König von Dänemark Ansprüche auf Pomerellen geltend machen, verbleibt Danzig bis 1454 in den Händen des Deutschen Ordens.

Danzig erstarkt in den folgenden Jahrzehnten der Ruhe wirtschaftlich zusehends und vergrößert sich durch das Anlegen neuer Stadtteile ständig. 1358 tritt Danzig dem Bund der Hanse bei.

Am 4. Februar 1454 kündigten die preußische Ritterschaft und die Städte ihren Gehorsam gegenüber dem Deutschen Orden auf und stellten Land und Städte unter den Schutz des Königs Casimir IV von Polen. Erst nach fast 13-jährigem Krieg ist die Macht des Deutschen Ordens für immer gebrochen. Im Frieden zu Thorn 1466 muss der Hochmeister Ludwig von Erlichhausen unter anderen auch Danzig an den König von Polen förmlich abtreten. Das abgefallene Ordensgebiet wird unter der Krone Polens zum nunmehrigen Herzogtum Preußen vereint.

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Rundschreiben 194, Literaturbeilage 838, Norbert Wings, 15. Dezember 2001, Seite 1.


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Added: 01/12/2015
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