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>> Neufahrwasser und Weichselmunde von Edith Boehnke

>> 2. Festung und Ortschaft Weichselmunde.

Schutze gegen die Seeräuber und setzte dort einen „Munde meister" ein. Zum ersten Male wurde es 1433 von den Hussiten verbrannt. Bei späteren Angriffen ging es noch verschiedene Male in Flammen auf, wurde aber immer wieder größer und fester aufgeführt. Für die zweite Hälfte des 15. Jahrhunderts ist eine Olai-Kapelle bezeugt. Sie wurde bei der Belagerung 1577 abgebrochen. Die erweiterte Anlage wird 1462 Bastei genannt. 1482 wurde ein Turm erbaut, der zugleich als Leuchtturm diente. Nachdem er 1709 abgebrannt war, wurde 1721 der jetzt noch stehende Turm errichtet. Als seine schön durchbrochene Spitze schadhaft geworden war und 1889 durch Blitz zerstört wurde, baute man 1891-92 den heutigen kegelförmigen Dachhelm 1563 wurde an Stelle des alten Blockhauses der „Kranz" erbaut, der 1573 mit einer viereckigen hölzernen Befestigung und vier Basteien umgeben wurde. Nach den Zerstörungen im Kriege 1577 wurde seit 1587 das Fort quarre ausgemauert; 1602 war der Bau vollendet. 1624-26 erhielt die Festung noch fünf sternförmig ausgebaute Bastionen, die sog. Enveloppe.

In Neufahrwasser wurde der Festung gegenüber 1627 die Westerschanze erbaut; sie wurde 1655 erneuert und erhielt 1688 ihre endgültige Gestalt. Im 19. Jahrhundert konnte Weichselmünde nicht mehr als Festung zu Ver-teidigungszwecken gelten und wurde daher als Gefängnis für Ehrenhäftlinge benutzt. Einer dieser Gefangenen im Jahre 1898, der Danziger Schriftsteller Johannes Trojan, hat in seinem Buche „Zwei Monate Festung" seinen dortigen Aufenthalt humorvoll geschildert.

Auf dem Festungsgelände Weichselmündes und Neufahr-wassers haben im Laufe der Jahrhunderte ungemein erbitterte Kämpfe stattgefunden. Als der polnische König Stephan Bathory 1577 Danzig gewaltsam dem polnischen Reiche einverleiben wollte und die Belagerung der Stadt nicht den gewünschten Erfolg hatte, versuchte er „den Schlüssel Danzigs", Weichselmünde, zu erobern. Der polnische Oberst v. Weyher griff vom linken Weichselufer

Neufahrwasser und Weichselmunde von Edith Boehnke, Heft 2, Seite 8.


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Added: 22/04/2017
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