>> Der interessante Beleg
Die beiden blauen Kreuze vorder- und rückseitig besagen, dass es sich bei diesem Brief um ein Einschreiben handelt. Dazu passend wurden sowohl auf der Vorder- als auch auf der Rückseite insgesamt drei englische REGISTERED-Stempel vom 24. Febr. 34, dem Aufgabetag, abgeschlagen.
Der Brief kam am darauffolgenden Tag, dem 25.2.34, in Danzig an, erhielt vom PA 5 in der Zeit von 9-10 Uhr eine Abstempelung und wurde zum Hauptpostamt 1 weiterbefördert, um ausgetragen zu werden. Dort erhielt er in der Zeit von 10-11 Uhr eine weitere Abstempelung.
Das PA 1 war anscheinend der Meinung, dass derartige Post so schnell wie möglich auszutragen ist und versah den Brief vorderseitig deshalb mit einem Aufklebezettel: „Gebührenpflichtige Eilabtragung geschieht im Interesse des Empfängers. Bei Nichtzahlung der Gebühren erfolgt Abtragung auf dem nächsten Zustellgang.“ Die Gebühr von 40 Pf. wurde mit Blaustift ebenfalls auf die Brief-Vorderseite geschrieben. Aber anscheinend wollte das polnische Generalkonsulat diesen Betrag nicht bezahlen, denn die „40 Pf“ sind durchgestrichen.
Als polnischer Generalkonsul war in der Zeit von Februar 1932 bis 1936 der Diplomat Kazimierz Papée (* 10. Januar 1889 in Lwów; † 19. Januar 1979 in Rom) in Danzig tätig.
Er promovierte an der Jagiellonen-Universität in Krakau und kämpfte im 1. Weltkrieg in der Polnischen Legion der Armee Österreichs. Nach dem Krieg trat er in den diplomatischen Dienst des nun unabhängigen Polen. Dort war er auf verschiedenen Posten in Nordeuropa tätig und arbeitete ab Mitte 1929 als Generalkonsul Polens in Königsberg. Nach seiner Tätigkeit in der Freien Stadt Danzig wurde er 1938 Botschafter Polens in der Tschechoslowakei und nach deren deutscher Besetzung langjähriger polnischer Gesandter beim Vatikan (Juni 1939 bis Ende 1958).
Quelle. Wikipedia Martin Jenrich
Arge Danzig, Rundschreiben 254, 1. Quartal 2017, Seite 2971.
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Added: 21/01/2017
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