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Der Boxeraufstand

Bei den „Boxern“ handelte es sich um eine soziale Bewegung, die sich zwischen 1898 und 1900 als unmittelbare Reaktion auf die Krisenstimmung gegen Ende des 19. Jahrhunderts bildete. Die Boxer machten die Ausländer, in zweiter Linie die chinesischen Christen, für die Störungen der natürlichen Umwelt und der sozialen Harmonie verantwortlich. Sie forderten, die Feinde Chinas mit Gewalt zu beseitigen, um diese Harmonie wieder herzustellen. Dabei traten sie als Unterstützer der herrschenden Mandschu-Dynastie auf

Dennoch versuchte der kaiserliche Hof bis ins Frühjahr 1900, die Boxer zu unterdrücken, jedoch scheiterten diese Versuche. Erst als die Ausländer die Regierung in Peking massiv unter Druck setzten, änderten die Kaiserwitwe Cixi und ein Teil der hohen Beamtenschaft ihre Meinung und begannen, in den Boxern Verbündete gegen die Ausländer zu sehen.

Im Mai 1900 erreichte die Bewegung die
Umgebung der Hauptstadt Peking und
begann mit Attacken gegen Ausländer
sowie gegen die an die Küste führenden
Bahnlinien. Ausschreitungen forderten
allein am 18. Mai 73 Todesopfer. Die
ausländischen Gesandten in Peking beorderten
daraufhin rund 450 Soldaten als
Gesandtschaftswachen nach Peking, die
zwischen dem 31. Mai und 3. Juni dort
eintrafen. In den folgenden Tagen verschärften
die Boxer ihre Attacken gegen
chinesische Christen sowie ausländische
Einrichtungen und begannen die
Bevölkerung Pekings zu terrorisieren

Zeitgenössische Propagandakarte

Der erste alliierte Gegenschlag und sein Scheitern

Am 10. Juni 1900 marschierte ein 2.066 Mann starkes internationales Expeditionskorps unter dem Befehl des britischen Admirals Sir Edward Hobart Seymour von Tsingtau ab, um die Gesandtschaften in Peking zu schützen. Es wurde jedoch von den Boxern aufgehalten und musste umkehren. Die 473 Ausländer, 451 Soldaten und über 3.000 chinesischen Christen in Peking hatten sich mittlerweile im Gesandtschaftsviertel verbarrikadiert. Hier waren sie von der Kommunikation mit den ausländischen Stützpunkten an der Küste abgeschnitten, da die Boxer die Telegraphenleitung gekappt hatten.

Feldpostkarte vom 9.11.1900 aus Dagu Stpl. K.D. FELD-POSTSTATION N° 4 (Tongku)
Der Absender befand sich zu dieser Zeit an Bord des Kanonenbootes SMS Jaguar: „Gestern
Abend ging ich an Bord. Wir sind zur Deckung unseres Kommandos dort.“

Ansichtskarte vom 19.2.01 aus Tsingtau vom Linienschiff SMS Kurfürst Wilhelm

Der Marine-Schiffspoststempel N° 34 wurde dort vom 30. Juli 1900 bis zum 9. August 1901
verwendet.

 


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Added: 15/07/2018
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