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Gallery » Arge Danzig Rundschreiben Nr. 261 » Zuschrift zu „Der einzige Kartenbrief …

>> Das Postmuseum der Freien Stadt Danzig

Geradezu mustergültig ist die Briefmarkenabteilung, welche systematisch aufgebaut ist, beginnend mit dem Werdegang der Briefmarke bis zur Fertigstellung derselben. Zunächst wurden deutsche Postwertzeichen verwendet, die den Überdruck „Danzig“ in der Reichsdruckerei Berlin erhielten. Später wurde durch die Postverwaltung die Ausgabe eigener Marken vorbereitet. So sieht man hier vielerlei Aufdruckproben in verschiedenen Farben welche die Buchdruckerei Sauer auf deutschen Marken besorgte, wo die Arbeiten unter amtlicher Aufsicht erfolgten.
Es ist da nicht verwunderlich, wenn infolge der überstürzten und durch die Markenentwertung bedingten zahlreichen Aufträge in der Inflationszeit verschiedene Fehldrucke, Abarten etc. in den Verkehr gelangten, die auch hier ausgestellt sind. Zur Erinnerung an die Gründung der Freien Stadt Danzig wurde seitens der Postverwaltung als erste eigene Freimarke die Koggemarke in 10 Werten ausgegeben, die als Wahrzeichen und Symbol die Kogge der Hansezeit mit dem Danziger Wappen in ihrem Bilde zeigt. Das Museum besitzt davon verschiedenfarbige Probedruckbogen, die nur das Mittelstück und solche, die wiederum nur den Rahmen oder auch beides zugleich zeigen.


Zuschrift zu „Der einzige Kartenbrief …“, RS 260, S. 3216
[Thomas Metz, Tel. 06252-5569, KHTh.Metz@t-online.de]

Der gezeigte Kartenbrief diente lediglich als Formular für eine beabsichtigte Flugpostbeförderung – daher liegt m. E. keine Überfrankatur von 20 Pf. vor. Die Flugpostlinie Danzig-Königsberg wurde am 1.4.1921 in Betrieb genommen. Somit wäre der Kartenbrief ein recht früher Flugpostbeleg dieser Linie.
Das Besondere an diesem Beleg ist nicht die Verwendung des 1. Flugpostsatzes, sondern die Nichtbeförderung per Flugpost.
Der Kartenbrief wurde am Flugpostschalter des PA Danzig 5 am 8.6.21 5-6 N auf- und weitergegeben an den Stempelführer DANZIG * 5 k 8.6.21 5-6 N. Da ja vorgegeben war, dass die Post schnellstmöglich abzuleiten ist, wurde der Brief dem Nachtzug Berlin-Danzig Elbing-Königsberg mitgegeben – unter der Vorsaussetzung, dass die Danziger Post (insbesondere Einschreiben) bei der nächsten Zensurstelle des Deutschen Reiches gesichtet wird. Dies ist der Grund des Zwischenstopps in Elbing/Ostpreußen. Diese Sichtung durch die deutsche Zensur ist auch der Grund, warum der Brief erst am 9.6.21 8-9 N in KÖNIGSBERG * (PR) 1 Y ankam. Er wurde weitergegeben an das zuständige Zustellpostamt und erhielt dort den Stempel KÖNIGSBERG * (PR) 9 a 10.6.21 5-6 V. Der erste Versuch, den Brief zuzustellen, missglückte. Da aber zu der damaligen Zeit mehrere Zustellungen am Tag stattfanden, klappte es wohl beim zweiten Versuch.


Arge Danzig, Rundschreiben 261, 4. Quartal 2018, Seite 3255.


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Added: 26/11/2018
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