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Gallery » Arge Danzig, Rundschreiben 222 - 1. Quartal 2009 » Die Hüttenorte auf der Danziger Höhe

Historisches, Sachbeiträge und Berichte

Die Hüttenorte auf der Danziger Höhe.
[Bernd Marczinke, Tel. 06232-26204, bernd.marczinke@lyondellbasell.com]

Beim Besuch des Heimatortes meines Vaters - Niederhölle bei Mariensee - im Sommer 2006 fielen mir die Vielzahl von kleinen Orten auf der Danziger Höhe auf, die den Namensteil „Hütte“ trugen. Auch der Name „Niederhölle“ war mir stets merkwürdig vorgekommen. Neugierig geworden, habe ich ein wenig darüber recherchiert. Fündig wurde ich schließlich in dem Buch von John Muhl aus dem Jahre 1938 „Die Geschichte der Dörfer auf der Danziger Höhe“. Der Autor schreibt:

„…Im Südwesten der Danziger Höhe liegt eine Anzahl Dörfer, die kurz die Hüttenorte genannt zu werden pflegten. Sie sind im 17. und 18. Jahrhundert aus Glashütten sowie aus den Wohnstätten von Holzköhlern, von Teer-, Kalk- und Pottaschbrennern entstanden. Zu solchen Orten, deren Namen mit „Hütte“ zusammengesetzt sind, gehören im Kreise Danziger Höhe Schwarzhütte, Barenhütte, Trockenhütte und Strauchhütte. Eine ganze Anzahl weiterer Orte liegt angrenzend in den Kreisen Berent und Karthaus. Weitere Hüttendörfer auf der Danziger Höhe sind Gründungen auf adligen Gütern wie Althütte bei Klanau, Oberhütte, Niederhütte, Hüttenfeld oder Michaelshütte, alle ebenfalls auf den dem eigentlichen Hüttengebiet im Südwesten Danzigs angrenzenden Herrschaften Mariensee, Schaplitz und Paglau begründet. Einige wenige Hüttendörfer auf der Danziger Höhe haben ihren Namen nach der örtlichen Lage des Teer- oder Kalkofens oder der Köhlerhütten und ihrer Rodungen erhalten. Dazu zählen Tiefental, Neuendorf, Ochsenkopf, Grenzacker, Lichtstedt (Lichtung, Rodung) und Ellerbruch (Erlenbruch). Hinzu kommen Nieder- und Oberhölle, im 18. Jahrhundert entstanden, deren Namen möglicherweise auf die Glut der Öfen und Feuerstellen jener Anlagen hinweist…“

Aus philatelistischer Sicht läßt sich dabei nur der Ort Ellerbruch mit Stempeln belegen, hier gab es ab etwa 1939/40 eine Poststelle II mit dem Leitpostamt Praust.

Die anderen Hüttenorte hatten aufgrund ihrer geringen Größe keine eigenen Poststellen und sind daher nur über die Absenderangaben zu identifizieren.

Postkarte aus Althütte nach Langensalza mit Stempel MARIENSEE 18.6.30.
Althütte, wenige km westlich des Mariensees gelegen, gehörte zur Parochie Mariensee; es hatte keine eigene Poststelle.

Arge Danzig, Rundschreiben 222, Seite 1861.


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Added: 21/01/2009
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