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Gallery » Arge Danzig, Rundschreiben 227 - 2. Quartal 2010 » Prof. Dr. Udo E. Klein, Danziger Portomarken

>> Über „geprüfte“ Danziger Portomarken 1921 – 1923.

Und nun noch der (Nach-)Porto-Brief aus Frankreich (Abb. 3). Abgangsdatum ist der 14.8.22. Der Brief wurde unüblich erst zwei Wochen später am 27.8.22 in Danzig mit 1000 Pfennig Nachporto belegt und ungewöhnlich mit DANZIG * 1 x entwertet. (Das französische Auslandsporto betrug 50 centimes. Verklebt wurden 10 centimes; es fehlen nach meiner Rechnung also 80% des Auslandsbriefportos.) In Danzig kostete zur in Frage kommenden Zeit der Auslandsbrief 8 Mark, die Auslandspostkarte 4,80 Mark. Es wurde, wie nicht selten bei unklarem Auslandsporto, das Doppelte des Danziger (Auslands-) Kartenportos für das Nachporto zugrunde gelegt, also 2 x 4,80 Mark Auf eine durch 10 teilbare Zahl sollte aufgerundet werden -> 10 Mark. Das war kein Muss; es gibt Belege für beides Verhalten am gleichen Tag.

*-  Abb. 3.
Aus der Zusammenstellung des Stempelverhaltens des PA Danzig 1 geht hervor, dass mehrere verschiedene „gefällige“ Abstempelungen auch mit relativ wenigen der möglichen Danzig 1-Stempel vorkommen. Auch hier gibt es für 5 der vorgelegten Stempelabschläge (Stempel DANZIG * 1 s ist natürlich echt) keine beweisenden Briefe oder Postkarten auf dem umfangreichen Sammlermarkt. Die hier weiterhin erwähnten Stempel DANZIG * 1 x und DANZIG * 1 h auf Porto-markenbriefen galten schon immer und gelten auch in Zukunft auf losen Freimarken als „gefällig“ bzw. „zeitgerecht nicht prüfbar“. Daran ändert sich auch in Hinblick auf lose Portomarken nichts, weil es sich bei diesen Nachportobriefen offensichtlich um sehr seltene Ausnahmen handelt.

Besonders die gestempelten (überdruckten) 'Portomarken' der 'Mi.-Nr. 26 – 29' bieten einen zusätzlichen Makel: Ihr Nennwert war bereits bei Ausgabe am 1.10.23 wegen der inflationär ansteigenden Portosätze bedeutungslos. Das Postpersonal lehnte ihre Benutzung anscheinend wegen der dann nötigen Massenfrankaturen ab, weil vorhandene höherwertige Freimarken offensichtlich auch für Portozwecke eingesetzt werden durften.

Arge Danzig, Literaturbeilage 663, Seite 6.


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Added: 19/05/2010
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