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Gallery » Rundschreiben 246 - 1. Quartal 2015 » Danzigreise 2013 - Tiegenhof

>> Danzigreise 2013

Solch ein Haus finden wir auch und fragen die betagte Bewohnerin, ob sich hier einmal die deutsche Post befand. Sie bestätigt das leider nicht, aber vielleicht wohnt sie nicht lange genug in diesem Haus, um es zu wissen. Und so beenden wir auch die Suche in Stangenwalde ohne Ergebnis. Das ist etwas deprimierend, weil es uns nicht oft passiert.

Weiter geht es nach Mariensee (poln. Przywidz). Wir wissen, dass in der heutigen Post auch die deutsche Post war. Das wurde uns vor ein paar Jahren vom Personal bestätigt. In Mariensee waren wir schon öfter, weil es dort einen See mit Campingplatz, Liegewiese und Badestelle gibt, in dem man baden kann. Wir essen zu Mittag in der Gaststätte des Campingplatzes. Da wir immer ein kleines Geschenk mitbringen, erinnert man sich an uns; wir werden vorzüglich bedient. Auf der Rückfahrt nach Schönbaum essen wir in einer Gaststätte an einem See zu Abend.

Heute, am Donnerstag, – unserem letzten Tag -  wollen wir das Heimatmuseum in Tiegenhof (poln. Nowy Dwór Gdansk) besichtigen. Es wurde uns empfohlen und ist sehr interessant, weil die Texte auch in Deutsch verfasst sind. Nachdem wir einige Zeit dort verbrachten, fahren wir zur Post, einem großen Gebäude in der Bahnhofstraße 14 (poln. ulica Dworcowa), in dem auch die deutsche Post residierte. Es sieht fast noch so aus wie auf alten Aufnahmen aus der deutschen Zeit. Aber auch in Tiegenhof wurde im 2. Weltkrieg gekämpft ...

Nach Mielenz (poln. Miloradz) müssen wir noch unbedingt, denn unsere langjährige deutschstämmige Freundin Elisabeth Zielinska, die im Mai starb (85), liegt dort mit ihren Eltern und ihrem Ehemann in einem Gemeinschaftsgrab. Sie war uns immer eine gute Gastgeberin und für alles dankbar, was wir per Pkw mitbrachten und wie wir sie geldlich unterstützten. Mir fehlt sie sehr, da ich über die Jahre in vielen Telefonaten mit ihr über Gott und die Welt diskutierte. Hier verweilen wir eine Weile in der Gewissheit, dass unser Leben endlich ist. - In der Kirche wird restauriert. Wir lernen einen alten Deutschstämmigen kennen. Er ist der Meinung, dass Polen den Krieg begann, aber es hat keinen Sinn, ihn davon abzubringen.

Am nächsten Morgen, nachdem wir uns von Halina und Harri verabschiedet haben, reisen wir ab. Die Fahrt nach Deutschland wird sich über den ganzen Tag hinziehen. Schließlich müssen wir mehr als 500 km absolvieren.

 

Arge Danzig, Rundschreiben 246, Seite 2697.


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Added: 06/08/2015
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