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Gallery » Arge Danzig, Rundschreiben 193 - 4. Quartal 2001 » Danziger Maschinen-Werbestempel

>> Danziger Maschinen-Werbestempel
.           [Anton Auffenberg]

Die Länge der Verwendungszeit lässt zwar einen gewissen Schluss auf die Häufigkeit einer Stempel - Kombination zu, gibt aber keine letzte Sicherheit. Hierzu müsste mindestens die Anzahl der jeweiligen Verwendungstage ergänzt werden.

Deren Häufigkeit festzustellen, bleibt dem einzelnen Sammler verwehrt, denn es wird ihm unmög-lich sein, für jeden Tag zwischen 1929 und 1945 die verwendete Stempelkombination zu belegen; hierzu wären Aufzeichnungen über 12500 Tagesabdrucke erforderlich. Diese lückenlos zusammen zu tragen kann nur dadurch geschehen, dass viele Meldungen gesammelt und ausgewertet werden.

Andererseits sehe ich keine andere Möglichkeit, die Häufigkeit eines Stempelabdruckes zu ermitteln und damit auch zu bewerten. Natürlich wird der Stempelsammler bei der Beschaffung seine Erfahrungen machen, dass der eine Stempel sehr häufig, ein anderer kaum zu bekommen ist. Eine reelle Relation ist aber damit nicht möglich.

Nun sind als Grundlage für den Artikel von Herrn Hulkenberg schon sehr viele Daten ermittelt worden. Sie reichen aber für eine abschließende Bewertung als Vorgabe für eine Neuauflage des Katalog - Bandes 2 nicht aus. Deshalb ergeht die herzliche Bitte an alle Besitzer solcher Abdrucke, Daten zu nennen. Hierzu habe ich ein Formblatt entwickelt, das beigefügt ist.

Wer also Lust und Laune und Zeit hat, hierzu beizutragen, möge die ausgefüllten Listen bitte an mich zurücksenden. In Zweifelsfällen werde ich zurückfragen.

Was man alles entdecken kann, wenn man „sensibilisiert" ist, möchte ich anhand eines Beispieles darstellen:

Den im Katalog unter der Nr. 183 aufgelisteten Abdruck mit einem Einkreisstempel (DANZIG 5 oben) und dem Werbetext „Kauft Winterhilfswertzeichen", der nur mit dem einen Datum 1.3.1939 registriert ist, hielt ich für falsch. Zu viele Argumente sprachen gegen diesen Stempel. Als ich nun in einem Auktionskatalog just diesen Stempel mit demselben Daten entdeckte, ließ ich mir eine Kopie kommen - und war zunächst sehr erstaunt.

Es war genau der Stempel !. Lediglich die nicht 100 %-ig zu erkennende Jahreszahl ließ mich etwas hoffen. Aber welches Datum sollte es dann sein ? Es gab keinen Stempel, der passte.

Also versuchte ich es anders herum: Welche Karte war es (siehe Abbildung) ? Der erweiterte Anschrif-tenvermerk und das fehlende „in" in der 3. Zeile entlarvten sie als P 63-02. Die war jedoch nach Michel erst im Juni 1939 erschienen. Nun war ich doch elektrisiert, denn es handelt sich ja um eineseltene und teure Karte. Mir war aber im Gedächtnis geblieben, dass der Beleg nur mit 50 DM ausgerufen war. Richtig, aber im Katalog war die Kar-te als Nr. P 48-02 beschrieben. Der richtige Sachverhalt wäre am Original leicht zu überprüfen, denn die P 48 hat einen (gelb)grünen, die P 63 einen blaugrünen Wertstempel. Aber auch die Kopie in schwarz/weiß ist eindeutig.

Ich vermute nun, dass es sich um eine echt gelaufene Karte handelt, bei der jedoch der Tagesstempel fehlte; er müsste rechts vom Werbetext sitzen und noch etwas zu sehen sein. Vielleicht hat die Maschine schon den nächsten Beleg mit erfasst, so dass dieser Tagesstempel nicht abgedruckt wurde.

Nun hat ein ganz Schlauer versucht, dieses Manko zu beseitigen, indem er den fehlenden Tagesstempel „nachlieferte" - leider an der falschen Stelle und mit einem falschen Datum; die „9" in der Jahreszahl ist vermutlich aus einer „5" entstanden. Auch hier wäre am Original vielleicht mehr festzu-stellen, z.B., ob die Stempelfarben unterschiedlich sind. Für mich ist dies ein weiterer Beweis, dass es den Stempel Nr. 183 gar nicht gibt.

 

Arge Danzig, Rundschreiben 193, 15.9.2001, Seite 1216.


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Added: 25/11/2015
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