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Gallery » Arge Danzig, Rundschreiben 190 - 1. Quartal 2001 » Gedanken zur Wappenschildserie in Gulden-Währung

>> Hufeisenstempel N.2 und N.3

Nun, heute wissen wir es etwas besser oder glauben es jedenfalls. Es ergeben sich auch Fragen wie „Warum sind nicht Teile des 2. Stempels sichtbar, er war doch größer als der Nachnahme-Aufkleber ? oder „Warum ist überhaupt ein weiterer Stempelabdruck vorhanden ?" Wie dem auch sei, eines scheint mir bei aller eventuellen Verfälschungen doch „goldrichtig", nämlich das Zusammenspiel zwischen dem Hufeisenstempel N.3 und dem E-Zettel von Danzig 3. Das wäre doch ein Beweis für die Verwendung dieses Stempels beim Postamt Danzig 3, analog der Verwendung von N. 2 bei Danzig 2. Es wäre sehr wünschenswert, wenn hierzu weitere Meldungen eingingen.

Gedanken zur Wappenschildserie in Gulden-Währung
(Anton Auffenferg)

Wer hat sich nicht schon intensiv mit dieser Serie, insbesondere den Nummern 196 bis 201, befasst und ob der Mittelstück-Farben graue Haare bekommen ? Ich möchte Sie aber nicht weiter „vergrau(l)en" und hier ganz andere Aspekte betrachten.

In den Rundschreiben Nr. 116/Seite 625 und Nr. 117/Seite 633 hat Herr Kniep einiges zu diesen Marken gesagt, unter anderem folgendes auf Seite 625 zur 40 Pfg. -Marke: „Ursprünglich war vorgesehen, bei den höheren Stufen die Wappenschilde rot einzufärben. Warum dann dieser Wert mit blauem Wappenschild erschien, ist nicht mehr festzustellen." Auf Seite 633 bemerkt er: „Hierbei sollte die Danziger Post für alle Sendungen in das Ausland auf das besondere Politikum Danzig hinweisen; sie ließ daher bei den höheren Wertstufen (anfangs ab 20 Pfg., später ab 50 Pfg.) im Anschluss an den Druck des Markenbildes den Wappenschild leuchtend rot einfärben (beim 40 -Pfg. -Wert irrtümlich blau)."

Nun, diese Feststellung gefiel mir schon damals nicht, den alle höheren Wertstufen tragen ja eine andere Wappenschildfarbe, nicht nur die für das Ausland bestimmten. Auch sind mir keine Angaben seitens der Post bekannt, dass von Anfang an alle höheren Wertstufen ein rotes Wappenschild erhalten sollten. Beim 40 Pfg. -Wert hatte ich zur blauen Farbe meine eigene Begründung: Da die Rahmenfarben der 40 Pfg.- und 50 Pfg. -Marken fast identisch waren, hätte es leicht zu Verwechslungen kommen können; daher färbte man die 40-er anders ein. Die Frage blieb aber: Warum gab man dann der später erschienenen 50-er nicht gleich eine andere Rahmenfarbe ?

Meine Meinung änderte sich beim Lesen der Ankündigung im Amtsblatt. Dort heißt es zur 40 Pfg.-Marke: „Die Farbe der Marken ist dunkelblau entsprechend den Bestimmungen des Weltpostvereins." Aha — um die Farbe blau nicht durch ein rotes Wappenschild zu „verwässern", hat man das Wappenschild der 40-er auch blau gedruckt. Bei der bereits erschienenen 20-er passte die „UPU" -Farbe ja auch: Alles rot, Rahmen und Wappenschild. Dann konnte man die 50-er ja auch blau drucken, sie hob sich eben durch das rote Wappenschild von der 40-er ab.

Beim schnellen Lesen hatte ich aber einen weiteren Satz in der Amtsblatt-Verfügung übersehen. Der lautete: „Das Wappenschild hebt sich durch etwas helleren Farbenton vom übrigen Markenbild ab." Man kann diese Bemerkung als nebensächlich abtun. Ich meine aber, dass sie schon eine besondere Bedeutung hat, denn dann ergibt sich ein völlig anderer Sachverhalt.

Im Michel-Katalog sind die Marken Nr. 193 bis 201 zu einer Serie zusammengefasst, obwohl sie in vier Tranchen erschienen. Man wollte wohl eine gewisse Einheitlichkeit wahren, obwohl dies bei den späteren Ergänzungen teils ganz anders aussieht. Wenn man aber die tatsächliche Reihenfolge der Markenausgaben betrachtet und dabei die obige Aussage einbezieht, stellt man folgendes fest:

Die Fehlmeinung über die „irrtümlich andere" Wappenschildfarbe der 40-er beruht allein auf der Zusammenfassung im Michel-Katalog. Dadurch entsteht der Eindruck, dass der „Regelfall" der Wappenschildfarbe das Rot gewesen sei. Die Ausgabephilosophie der Post war aber wohl ursprünglich anders: Nämlich Druck der Marken ab 20 Pfennig mit Einfärbung des Wappenschildes, etwas heller als der Rahmen, wodurch man trotz gleicher Grundfarbe das Wappenschild hervorheben wollte. Dies passt auf den in der zweiten Tranche als erste zweifarbige Marke erschienenen 20 Pfg. -Wert (dunkelrot/hellrot) und auch auf die (als einzige) in der 3. Tranche als zweiten zweifarbigen Wert verausgabte 40 Pfg. -Marke (dunkelblau/hellblau).

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Arge Danzig, Rundschreiben 190, 8.12.2000, Seite 1184.


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Added: 23/11/2015
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