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Aus alten Zeitungen und Zeitschriften
[vorgelegt von Ronald van Waardhuizen, eMail: ronny@danzig.org]

Briefmarken-Rundschau
Beilage Nr. 26 der "Danziger Zeitung" vom 9. Dezember 1920

Danzig. Neu erschienen sind hier in sehr kleiner Auflage zwei Ganzsachen, hergestellt in der Buchdruckerei Julius Sauer, Danzig, durch Überdrucken vorhandener alter Restbestände der 7 1/2 Pfennig-Karten und Doppelkarten. Der Überdruck ist bordeauxrot, die früheren Wertziffern 7 1/2 sind mit je einer 30 überdruckt; in der Mitte des Markenbildes steht viertelkreisförmig gedruckt das Wort "Danzig" und unten befindet sich die bekannte schraffierte Blockierungslinie. Die Karten sind auf den Postämtern – das Hauptpostamt erhielt nur einige hundert Stück – bereits vergriffen. Wir melden also:
Postkarte  30 (Pfennig) rot auf 7 1/2 (Pfennig) orange (MiNr. P 6)
Doppelkarte  30 + 30 (Pfennig) rot auf 7 1/2 (Pfennig) orange (MiNr. P 8)
Diese Meldung stammt noch aus der Beilage Nr. 25

Danzig. Herr Hohmann, Danzig, legte uns jetzt zwei Stücke des 3-Mark-Wertes I. Ausgabe vor (MiNr. 13), bei denen der schwarze halbgotische Aufdruck Danzig nur 14 1/2 statt 15 Millimeter in der Länge mißt. Bekanntlich soll ... auch die 5 Mark I (MiNr. 15 A) mit einem derart abweichenden Aufdruck existieren.

Uranfänge des Danziger Postwesens
von Cand. jur. Fritz Grube, Danzig

In der neueren Spezialliteratur der Verkehrswissenschaften finden sich nur sehr spärliche Bemerkungen über die äußerst interessante und vielseitige Geschichte der ersten Anfänge von Posteinrichtungen der ehemaligen freien Hansestadt Danzig. Abgesehen von dem vortrefflichen Werk Heinrich von Stephans "Geschichte der preußischen Post", das sehr wertvolle Aufschlüsse über das Danziger und polnische Postwesen enthält, gibt nur das im Anfang des vorigen Jahrhunderts erschienene Buch "Darstellung des Postwesens in den Königlich Preußischen Staaten" des damaligen Archivars beim Generalpostamt in Berlin, Wilhelm Heinrich Matthies, eine genauere Schilderung der Entwicklung der Danziger postalischen Einrichtungen  in vorpreußischer Zeit. Auf den Angaben dieses Werkes beruhen im Wesentlichen die in den folgenden Ausführungen vorkommenden Namen und Daten.

In Danzig hat ein geregeltes Postwesen im heutigen Sinne früher Eingang gefunden als in den meisten übrigen Städten, besonders denen des Binnenlandes. Dies war auf verschiedenartige Ursachen zurückzuführen. Einmal hatte man ein nahe liegendes Vorbild am mustergültigen Botenwesen des Deutschen Ritterordens, ... und zweitens war es die Stellung Danzigs als Metropole des zivilisierten Ostens und die Notwendigkeit einer geregelten Verbindung mit den noch weiter östlich gelegenen Plätzen der Hanse, insbesondere Riga und Nowgorod, die den Bestrebungen nach einem zuverlässigen Postverkehr schon früh zum Siege verhalfen. Freilich mußte man sich zunächst mit sehr primitiven Einrichtungen begnügen. Seit etwa der Mitte des 16. Jahrhunderts ließ die Danziger Kaufmannschaft ihren für den Westen bestimmten Schriftwechsel durch Botenwagen nach Hamburg befördern, die die Hamburger Kaufleute ihrerseits mit der östlichen Post zurücksandte. Die Kosten scheinen unter den beteiligten Kaufherren beider Städte verteilt gewesen zu sein; jedenfalls handelte es sich noch um eine lediglich private Einrichtung, die recht wenig leistungsfähig war, da die Fuhren für die Reise nach Hamburg durchschnittlich drei Wochen Zeit brauchten, was sich daraus erklärte, daß sie auch dringende Frachtsendungen zu befördern hatten, also wahrscheinlich sehr schwerfällig waren.

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Arge Danzig, Rundschreiben 249, 4. Quartal 2015, Seite 2796.


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Added: 02/01/2016
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