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>> Die Danziger Hufeisenstempel und ihre Herkunft
[Bernd Marczinke, Tel: 06232-26204, eMail: bernd.marczinke@t-online.de]

Im Deutschen Reich wurden ab 1. Juli 1875 Reichspost-Normstempel eingeführt. Mit Einführung dieser sogenannten Sternchenstempel wurden auch die Bezeichnungen der Danziger Postämter geändert [2, 3]. Der Hufeisenstempel DANZIG N. 2 wurde nun beim Postamt Danzig 2 (ehemals Stadtpost-Expedition), der Hufeisenstempel DANZIG N. 3 beim Postamt Danzig 3 (ehemals Postamt Danzig-Bahnhof) verwendet [4]. Der Hufeisenstempel DANZIG N. 2 ist darüber hinaus auf Einlieferungsscheinen ganz ohne Datum bzw. nur mit Jahreszahl bis zum Jahre 1881 bekannt [7].

Brief vom 26. November 1879 nach Neuteich mit dem Hufeisenstempel DANZIG N. 2 mit Beschädigung im oberen Innenkreis.
Ab 1. Juli 1875 wurde der Stempel im Postamt Danzig 2 verwendet.

Brief vom 27. November 1879 vom Königlichen Provinzial Schulkollegium nach Klein-Babenz mit dem Hufeisenstempel DANZIG N. 2 mit Beschädigung im oberen Innenkreis.

Eilbotenbrief vom 25. September 1875 nach Berlin.
Die Eilbotengebühr von 25 Pfennig wurde mit der 2½ Groschen-Marke der Ausgabe 1874 dargestellt.

Der Hufeisenstempel DANZIG N. 3 wurde ab dem 1. Juli 1875 auf dem Postamt Danzig 3 verwendet (ehemals Danzig-Bahnhof).
Die Nachverwendung von Groschenmarken war noch bis Ende 1875 erlaubt, ist aber insbesondere ab der zweiten Jahreshälfte 1875 selten.

Ab Mitte Dezember 1879 weist der Hufeisenstempel DANZIG N.1 eine charakteristische Lücke im oberen Kreisbogen auf. Im Januar und August 1883, dem letzten Jahr seiner Verwendung, findet man in dem Stempel statt der üblichen Monatsnamen die Monatsangabe in arabischen Ziffern. Möglicherweise waren die beiden Monatsnamen beschädigt oder verloren gegangen.

Postaufgabeabschnitt einer Zahlkarte vom 13. Januar 1883;

sehr seltener Hufeisenstempel DANZIG N. 1 mit Monatsangabe in arabischer Ziffer „1"

Eine aus meiner Sicht selten gestellte Frage ist nun — wer hat denn eigentlich die dazu gehörigen Stempelgeräte hergestellt ? Wenige dürften wissen, dass neben vielen weiteren Hufeisenstempeln auch die Danziger von der Firma Julius Klaucke in Solingen gefertigt wurden [5].
Hierzu die General-Verfügung vom 3. Juli 1871 des General-Postamtes in Berlin in leicht gekürzter Form:

An sämmtliche Ober-Postdirectionen, mit Ausschluß von Düsseldorf, und an die Ober-Postämter in den Hansestädten. Der Fabrikant Julius Klaucke in Solingen hat in dem abschriftlich beigefügten, unterm 27. Mai im Auftrage der Ober-Postdirection in Düsseldorf abgeschlossenen Contract die Lieferung von Brief-Aufgabestempeln aus gehärtetem Gußstahl nebst Zubehör übernommen. Die Preise für gußstählerne Stempel sind zwar etwas höher als die Preise der Stempel mit Eisentypen, nach den angestellten Versuchen sind aber die Gußstahlstempel bedeutend dauerhafter. Die Stempel des p. Klaucke haben ferner den Vorzug, daß durch eine besondere Vorrichtung die Auswechselung der Stunden- und Tagesstempel in leichterer und einfacherer Weise vermittels eines Federrings — anstatt der Schrauben — zu bewerkstelligen ist.

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Arge Danzig, Rundschreiben 250, 1. Quartal 2016, Seite 2846.


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Added: 05/01/2016
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