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Gallery » Arge Danzig, Rundschreiben 216 - 3. Quartal 2007 » Danzig und die deutschen Postwertzeichen

>> Die Abschiedsserie von 1939 und die Einführung deutscher Postwertzeichen in der Freien Stadt Danzig

>>  5. Die Herstellung der Abschiedsserie

Die Idee einer Danziger und einer Berliner Auflage wird genährt durch die Annahme, daß die Urmarken aus Gruppe I alle ursprünglich aus der Freien Stadt Danzig stammen und die Urmarken aus Gruppe II und III durch die Berliner Reichsdruckerei produziert worden sind.

Auffallend - aber nicht überraschend - ist, daß, wie es in der Vergangenheit der Fall war, die Aufdruckmarken typische Danziger Abweichungen zeigen. Die Nr. 729 mit dem fehlenden Aufdruck „Deutsches Reich“ oder mit fehlendem Wertaufdruck kommt bestimmt aus Danzig. Die bessere Kontrolle in der Reichsdruckerei ließ solche einfachen Fehler nicht zu. Laut einem Bericht in „Deutsche Briefmarken-Zeitung“ (1942) sind diese Abweichungen dadurch entstanden, daß sich Papierschnipsel auf der Druckplatte befanden.

Es erscheint also vertretbar zu behaupten, daß alle Briefmarken in Danzig überdruckt worden sind. Das Hin- und Hertransportieren von Briefmarken oder Aufdruckklischees zwischen Berlin und Danzig erscheint wenig glaubhaft. Infolge des Krieges war es die ersten Wochen nicht möglich, einen Transport mit Kraftwagen oder Zug zwischen Berlin und Danzig durchzuführen. Ebenso blieb der Luftraum für die Lufthansa geschlossen. Erst ab dem 18. September 1939 gab es wieder eine Zugverbindung zwischen Berlin und Lauenburg mit einer Verbindung nach Danzig.

6. Danzig und die deutschen Postwertzeichen

Im Zeitabschnitt zwischen dem 1. September und dem 1. Oktober 1939 waren im ehemaligen Freistaatgebiet die Postwertzeichen des Deutschen Reiches nicht gültig, obwohl es jetzt zu diesem gehörte. Die einzige Ausnahme waren die Nr. 714/5 („DANZIG IST DEUTSCH“). Trotz der Einführung der Reichsmark am 1. Oktober und der Abschiedsserie in Reichsmark waren die Deutschen Postwertzeichen noch immer nicht in diesem Gebiet zugelassen. Wann erfolgte nun ihre Einführung? An nur zwei Literaturstellen wird über die Einführung der deutschen Briefmarken berichtet. Die meist überzeugende Meldung finden wir bei Richter (1940).

Dieser Oberpostrat beim Reichspostministerium schreibt: „Im Gebiet der bisherigen Freien Stadt Danzig gelten zunächst sowohl die Danziger Wertzeichen (mit Aufdruck) als auch die beiden anlässlich der Rückkehr Danzigs ins Reich von der Deutschen Reichspost herausgegebenen Sondermarken. Vom 1. Januar 1940 an werden in Danzig die gleichen Postwertzeichen gelten wie im übrigen Reich.

Die Einführung per 1. Januar hat wohl mit der Tatsache zu tun, daß das deutsche Post-recht erst ab diesem Datum im ehemaligen Danziger Freistaatgebiet Gültigkeit bekam.

7. Der Michelkatalog und die Abschiedsserie

Im Michel-Groß-Deutschlandkatalog 1940 ist diese Serie unter „Danzig“ mit den Nummern 308-321 katalogisiert. Der Katalog bemerkt noch: „Abgabe nur in Danzig“. In der Briefmarkenpreisliste 1940 vom November 1939 von Hugo Michel (Weimar) ist die Serie auch unter „Danzig“, aber den Nummern 309-322, gelistet (für den Nummernunterschied siehe Auffenberg 2003). Hier ist die Katalogisierung ausführlicher; das x- und das y-Papier werden schon genannt. Der Benutzer bekommt die Information: „Abgabe bis 31.10.1939 nur in Danzig. Nr. 309-322x konnten ab 1.11.1939 auch bei der Deutschen Reichpost zur Frankatur verwendet werden.“

Erst 1941 wird die Serie auch im Europateil der Michelkataloge erwähnt, aber jetzt unter „Deutsches Reich“ mit den Nummern 716-729. Nun schreibt man hier: „Nr. 716-729 konnten ab 21.10.1939 auch im Gebiet der Deutschen Reichspost zur Freimachung bis zum Aufbrauch verwendet werden und sind von da ab auch bei der Versandstelle für Sammlermarken in Berlin W 30 erhältlich.“

Im Danzig-Katalogteil kann man jetzt lesen: „Ab 1. Oktober wurden in Danzig nur Deutsches Reich Nr. 716/729 am Postschalter abgegeben. Andere deutsche Marken hatten keine Gültigkeit. ... Die früher als Nr. 308 bis 321 gemeldeten Marken waren ab

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Rundschreiben 216, Literaturbeilage 99, 15. Juni 2007, Seite 14.


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Added: 23/05/2008
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