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Ein Wiedersehen mit dem interessanten Danzig (Teil 2)
Martin Jenrich, Tel. 030-9914166, martin.jenrich@web.de
Teil 1 endete mit der Ankunft an der Montauer Spitze (Mątowski Cypel).
Der Abfluss von der Weichsel (Wisła) in ihren 62 km langen Mündungsarm, die Nogat, wird durch
eine Zweikammer-Schleuse geregelt, die zu Danzig gehörte. Auch einen Grenzstein finden wir,
dessen Inschrift nur noch sehr blass ist. Die eine Seite, die früher auf Polen hinwies, trägt eine
metallene Tafel mit polnischem Text, auf Deutsch „Am 90. Jahrestag der Unabhängigkeit Polens
würdigen wir die Polen, für die die Worte Gott, Ehre, Heimat den Sinn des Lebens darstellten.“
Auf der Rückfahrt halten wir in Altmünsterberg (Stara Koścelnica). Ich weiß noch immer nicht, in
welchem Haus sich die Deutsche Post befand. Wir werden auf ein Haus mit einer Veranda
verwiesen, dessen bellender Hund uns „begrüßt“. Eine Frau kommt an die Hoftür, die ich befrage,
ob sich in ihrem Haus die Deutsche Post befand. Sie verneint. Inzwischen kommt ihr Sohn hinzu.
Er kann Deutsch und will uns zu einer deutschen Frau führen, die das wissen müsste. Wir treffen
eine 94-Jährige mit ihrer Tochter (die nicht Deutsch spricht) und bringen unser Anliegen vor.
Leider kann auch sie uns nicht weiterhelfen, da sie erst nach dem Krieg hierher zog. Ja, es ist
nicht immer leicht, nach so vielen Jahrzehnten seit Kriegsende noch Jemand zu finden, der
Auskunft erteilen kann.
Inzwischen habe ich einen eindeutigen Hinweis, dem ich bei
einer erneuten Danzigreise nachgehen werde (s. nebenan). Die
Frage ist dann aber, ob noch jemand weiß, in welchem Haus der
Kaufmann Joost seinen Laden hatte. Denn dort befand sich die
Postagentur (PAg).
Weiterfahrt nach Marienau (Marynowy). Dort gibt es
zwei Vorlaubenhäuser, die, wie auch in anderen
Orten, unter Denkmalschutz stehen. Das eine Haus
wollen wir uns ansehen, da ich die junge polnische
Besitzerin, die mit ihrem Ehemann das Haus kaufte
und auf „Vordermann“ bringt, aus einem früheren
Besuch kenne. Sie lässt uns – zusammen mit
anderen Besuchern, von denen eine Frau Deutsch
spricht und übersetzt – ein. Das Mobiliar setzt sich
aus alten Möbeln und Gegenständen zusammen
und ist für uns Besucher sehr interessant.
Wir erfahren, wie es mit der Rekonstruktion anderer Räume weitergehen wird. Natürlich geben
wir dafür einen Geldbetrag. Dann geht es zurück nach Danzig. Abends essen wir wieder in einem
Restaurant an der Mottlau. Zurück in der Pension endet der dritte Tag.
Den vierten Tag nutzen wir zu einem Ganztagsausflug zur Danziger Bucht über Wesslinken
(Wiślinka) und Bohnsack (Sobieszewo) nach Schiewenhorst (Świbno). Um weiterzukommen,
müssen wir über die Weichsel (Wisła) eine Seilzugfähre nach Nickelswalde (Mikoszewo)
benutzen. Sie wird von einem kleinen Kutter angetrieben, der seitlich an der Fähre befestigt ist.

Rundschreiben 274, Seite 3782


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Added: 13/08/2023
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