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Gallery » Arge Danzig, Rundschreiben 232 - 3. Quartal 2011 » Moshe Landau, der Richter im Eichmann - Prozess

Historisched, Sachbeiträge und Berichte:

Moshe Landau, der Richter im Eichmann - Prozess.
[Martin Jenrich, Tel. 030-9914166, E-Mail: martin.jenrich@web.de]

Am 1. Mai 2011 starb mit 99 Jahren (* 29. April 1912) der gebürtige Danziger Moshe Landau, Vorsitzender Richter im Aufsehen erregenden Prozess gegen Adolf Eichmann. Landau starb einen Tag vor dem "Tag der Shoa", an dem in Israel an die Ermordung von 6 Millionen Juden durch die Nazis erinnert wird, jenes gigantischen Massenmordes, der von Adolf Eichmann organisiert wurde. Der Eichmann-Prozess mit den erschütternden Aussagen Überlebender wurde 1961 im israelischen Rundfunk übertragen. Eichmann wurde unter Vorsitz Landaus für schuldig befunden und zum Tod durch den Strang verurteilt. In der Nacht auf den 1. Juli 1962 erfolgte seine Hinrichtung mit anschließender Verbrennung. Die Asche wurde im Mittelmeer verstreut.

Moshe Landau war der Sohn des Arztes Isaak Landau (1884-1947), eines führenden Mitglieds der Danziger Jüdischen Gemeinde. 1930 begann er ein Jurastudium an der Universität London und wanderte 1933 nach Palästina aus. 1937 erhielt er dort seine Zulassung als Rechtsanwalt und arbeitete in einer Kanzlei. Seit 1940 war Landau als Amtsrichter (Magistrate Judge) in Haifa tätig. Parallel hierzu arbeitete er bis zur Unabhängigkeit Israels juristisch für die
verbotene zionistische Untergrundorganisation Hagana (hebr. "Die Verteidigung"). Das war eine paramilitärische Gruppierung in Palästina während des britischen Mandats 1920 bis 1948.

Von 1953 bis 1982 war Landau Richter am Obersten Gericht Israels, 1976 bis 1979 als Vizepräsident und danach als Präsident. 1982 ging er in Pension.

Von 1962 bis 1970 war Landau Vorsitzender des unabhängigen Komitees der Gedenkstätte Yad Vashem, der "Gedenkstätte der Märtyrer und Helden des Staates Israel im Holocaust". Dieses Komitee entscheidet über die Vergabe des Titels "Gerechter unter den Völkern". Das ist ein Ehrentitel für nichtjüdische Einzelpersonen, die unter nationalsozialistischer Herrschaft während des Zweiten Weltkriegs ihr Leben einsetzten, um Juden vor der Ermordung zu retten. 1991 wurde Landau mit dem Israel-Preis (Kategorie Recht) ausgezeichnet. Dieser Preis ist Israels höchste Auszeichnung.

Noch bis September 2011 steht in Berlin auf dem Gelände der "Topographie des Terrors" jene Kabine, in der Adolf Eichmann während des Prozesses 1961 in Jerusalem 4 Monate lang saß.

*-  Mosche Landau auf der Richterbank (Mitte)
im Prozess gegen Adolf Eichmann vor dem Bezirksgericht Jerusalem.
Quelle: Wikipedia.

Arge Danzig, Rundschreiben 2321, Seite 2187.


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Added: 20/07/2011
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