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ARGE DANZIG E.V. 972
Arbeitsgemeinschaft zur Pflege und Erforschung der Danzig-Philatelie
Mitglied im VPhA des BDPh
Karl Kniep    Goerdelerstraße 15      D 65197 Wiesbaden              30.12.1995

Landkarten von Danzig

Es gibt sie von allen Ländern, also auch von Danzig: Landkarten in großer Zahl. Jedoch gibt es "die" ideale Landkarte für den Philatelisten leider nicht. - Auf Danzig bezogen hat es im Lauf der Jahrhunderte sehr viele Umwälzungen politischer Natur gegeben, die nicht ohne Einfluß auf einen kontinuierlichen Postbetrieb bleiben konnten. Weil Danzig philatelistisch gesehen durch die eigenen Briefmarken berühmt geworden ist, beschränken sich die meisten "philatelistischen" Landkarten auf das Gebiet der Freien Stadt Danzig von 1920 bis 1939.

Werden auf einer solchen Karte auch die wenigen während der Preußenzeit bereits wieder geschlossenen Postanstalten aufgeführt, ist dies nicht weiter hinderlich. Dennoch tauchen einige Fragen auf: Waren Danzig-Flughafen und Wanderlager Troyl Postorte ? Wo war das Seepost-amt? (Die Bezeichnung "Seepost" auf den Dampfern "Artus" und "Holm" hätte richtig Schiffspost heißen müssen.)

In den nachstehenden fünf Reproduktionen von Landkarten ist nirgends die Freistaatgrenze richtig eingezeichnet, soweit es die Grenzziehung an Weichsel und Nogat betrifft.

Nach Polen zu verlief die Freistaatgrenze von der Montauer Spitze aus nach Norden in der Mitte der Weichsel, bis diese zwischen den Dörfern Güttland und Barendt (auf der zweiten Silbe zu betonen, vgl. Karte Seite 5) endgültig ganz auf Danziger debiet überging. Die Eisenbahn-brücke von Dirschau über die Weichsel und noch etwa 800 Meter Bahnanlage östlich davon waren polnisches Territorium.

Nach Osten zu verlief die Freistaatgrenze unterschiedlich längs der Nogat, nur östlich von dem Ort Wernersdorf an der Grenze war ein et-was über einen Quadratkilometer großes Domänengelände noch zu Danzig gehörig (vgl. Unterschied auf den Karten Seite 2 und 3).

Karte Seite 2 : Entstanden etwa 1940. Dirschau, Marienburg und Elbing wären besser nur als Ortsnamen und nicht als Postamt ausgewiesen, Ellerbruch fehlt. Zu den "eingegangenen" Postorten gehört auch Gemlitz, dessen Stempelabdrucke nur bis 1929 bekannt sind. Diese Karte scheint für den Philatelisten am besten geeignet.

Karte Seite 3 : Auch gut, aber Grenzen, Flüsse und Bahnlinien sind nicht erkennbar. Schwintsch-Hinterfeld fehlt, dafür sind Suckschin und Pieckel zusätzlich mit den eingedeutschten Namen Weiglesfeld und Nogathaupt vermerkt. Von den beiden Dörfern mit dem Namen Einlage ist als Postort der verkehrte Ort südlich Schiewenhorst eingezeichnet, richtig ist Einlage an der Nogat westlich Elbing (vgl. Karte Seite 2).

Karte Seite 4 : Weniger gut geeignet. Es sind nicht alle Postorte aufgeführt worden, Wasserwege und Frisches Haff sind nicht erkennbar.

Karte Seite 5 : Vergrößerung einer interessanten farbigen Postkarte.

Karte Seite 6 : Zeigt weitestgehend alle Postorte, bringt auch die Fläche um die Stadt Danzig vergrößert, enthält aber einige Fehler. Domaschau heißt richtig Domachau, Fünfgrenzen und Gemlitz sind als bereits vor der Freistaatzeit eingegangen beschrieben worden. Der Postort SP (= Sperlingsdorf) ist nicht erklärt.

 

Rundschreiben 170, Literaturbeilage 972, Karl Kniep, 30.12.1995, Seite 1.


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Added: 14/11/2015
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