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>> Die Marken des Abstimmungsgebietes Marienwerder

>> E. Die Fälschungen.

Städten die deutschen Urmarken, die meist von den in Marienwerder gebrauchten etwas abwichen, besorgt und teils den Originalsatz mit den noch vorhandenen Typen nachzusetzen versucht oder später besonders die seltene 50 Pfg. mit dem Satz der 2-, 3- und 5-Mk.-Marke nachgedruckt.

Die Fälscher haben aber anscheinend nicht mit der Gründlichkeit deutscher Sammler gerechnet, da ihnen die philatelistischen Fachkenntnisse fehlten. Die für die Fälschungen verwandten Urmarken weichen meist etwas von der Originalmarke ab. Die Typen der 2 M a. 2½ Pfg können auf Marken der 5, 50 sämisch, 75 und 80 Pfg., sowie 1 Mk. Kupferdruck und 1 M a. 2 Pfg nicht vorkommen. Alle Kopfsteher zu 50 Pfg., 80 Pfg., 1 M a. 2 Pfg sind falsch, desgl. alle Doppeldrucke zu 50, 75, 80 Pfg., 1 Mk. Kupferdruck, 1 M a. 2 Pfg. und 2 M a. 2½ Pfg. Von der 5 M a. 7½ Pfg. gibt es einen lotrechten Aufdruck, den ich zwar nicht als im Verkehr gewesen ermitteln kann, der aber echt sein soll. Die Fälschungen der 50 Pfg. sämisch enthalten, wie schon oben gesagt, häufig die anderen Typen der 2 M a 2½ Pfg. Dann aber ist auch das Papier meist etwas blasser, sodass man hieran auch bei den Stücken, die die Normaltypen aufweisen, die Fälschung erkennen kann. Auch die 75 Pfg. ist in grösseren Mengen in gleicher Weise gefälscht worden.

Ein besonderes Kapitel bilden die Fälschungen der Versuchs- oder Andrucke. Am meisten gefälscht worden ist von diesen die 1 Mk. grosse Blockschrift, die echt nur in einem Bogen existiert. Der den Ueberdruck leitende Oberpostsekretär Haelke hat versucht, eine Fälschung derselben zu verhindern durch Entfernen der E aus dem Satz. Da die Druckerei die übrigen Typen dringend für anderweitige Zwecke benötigte, musste das Klischee zurückgegeben werden. Die Fälscher fanden aber offenbar noch einige E und ersetzten die übrigen durch E. Das war den Fälschern aber offenbar noch nicht interessant genug, denn sie setzten in das gleiche Klischee noch Kehrdrucke ein. Sind diese Marken auch, soweit sie ein E aufweisen, leicht als Fälschung zu erkennen, so ist es bei den Stücken mit E umso schwieriger, denn gerade bei der 1 Mk. grosse Blockschrift wurde eine sehr ähnliche Urmarke verwandt. Es sei aber darauf aufanerksam gemacht, dass wagerechte Blockstücke dieser Marke nicht vorkommen können, da der Originalbogen in senkrechte Streifen geteilt worden ist.

Weiterhin massenhaft vorkommende Fälschungen sind die 1 Mk. grosse Mediävalschrift, die aber meist leicht an den stark abweichenden Urmarken zu erkennen ist (mehr weinrot, es kommen jedoch noch eine Menge anderer Sorten dieser Fälschung vor!)

Fälschungen der rotweiten Aufdrucke der 75 und 80 Pfg. sind verhältnismässig leicht an der anderen Aufdruckfarbe zu erkennen. Auf den Originalen ist der Aufdruck schmutzigrot, aber nicht trübziegelrot, wie auf den meisten Fälschungen.

Von den Engdrucken sind wieder die schwarzen am häufigsten gefälscht worden, denn bei diesen glaubten die Fälscher die wenigsten Schwierigkeiten zu haben. Trotzdem es hier sehr gefährliche Fälschungen gibt, sind sie immer noch an der Art des Aufdrucks zu erkennen (russig statt matt, oder der Satz erscheint schlanker und schärfer). Die rotengen Fälschungen sind an der Aufdruckfarbe zu erkennen. 75 Pfg. grüneng ist ein Phantasiedruck, der nicht aus der Groll'schen Druckerei stammt. 80 Pfg. grüneng scheint es nur sehr wenig Fälschungen zu geben und die Marke ist deshalb sehr gefragt. Dasselbe gilt für die 80 Pfg. engviolett.

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Briefmarken Ausstellung, Danzig 1929, Seite 26


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Added: 17/02/2016
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