>> Diskussionspunkt „Zeitgerechte Entwertung“
Am 5.10.213 betrug das Porto einer Ortskarte 400.000 M. Auf der im Danziger Hauptpostamt Danzig 1 aufgegebenen Karte wurden aber nur 395.000 M verklebt. Somit ergab sich ein Nachporto von 2 x 5.000 M = 10.000 M. Und genau diese Nominale besaß die in Danzig-Neufahrwasser am 6.10.23 verklebte und abgestempelte P 27 II.
Man könnte das sicherlich ähnlich darstellen für den Fall der echten postalischen Nutzung der anderen zwei Werte zu 50.000 M und 100.000 M – was ja auch praktiziert wurde. Das halte ich aber für die Zwecke dieses Diskussionspapiers nicht für notwendig.
Alle oben genannten Marken wurden durch ausgewiesene Infla-Prüfer unter die Lupe genommen. Sie haben bestätigt, dass es sich um echte Stempel handelt, also implizit, dass die Stempel nicht rückdatiert sind, und dass die Daten der Stempel innerhalb der Gültigkeitsdauer der Marken liegen („zeitgerechte Entwertung“).
Die Briefmarken hätten echt gelaufen sein können als Folge der philatelistischen Geschicklichkeit oder einer unbeabsichtigten Unterfrankierung (die aber unwahrscheinlich ist). Es war für Sammler und Händler möglich, Briefmarken einschließlich der Portomarken gefälligkeitsgestempelt zu beschaffen, und in vielen Fällen ist es schwierig, sie als lose Marken von ihren echt gestempelten Gegenstücken zu unterscheiden.
Briefmarkenhändler waren in Danzig sehr aktiv, die starke Nachfrage nach echt gestempelten Marken zu befriedigen. Ich habe viele Beispiele philatelistisch erzeugter Belege von E. Baggo und anderen Händlern gesehen, und ich muss als ernsthafter Sammler zugeben, dass ich die geprüften losen Marken, die von solchen Belegen stammen, vor den Ganzstücken bevorzuge. Aber das ist einfach meine Entscheidung, die der anderen Sammler wird meist davon abweichen.
Sicherlich müssen wir daher zugeben, dass „zeitgerecht“ die einfachste Art ist, die Briefmarken zu beschreiben. Es liegt an den Sammlern, zu entscheiden, ob sie diese in ihren Sammlungen wünschen. Durch die erzielten Marktpreise für diese Stücke wird das aber offensichtlich belegt.
Die oben genannten Fragen wurden hinlänglich zwischen den Mitgliedern der ARGE Danzig e. V. und den Danzig-Prüfern diskutiert. Auf beiden Seiten gibt es ein hohes Maß an Erfahrung, um fundierte Aussagen über die Frage der Beurteilung von Stempeln zu tätigen.
Aber für andere Sammler, die nicht Mitglieder der ARGE Danzig e. V. sind und für diejenigen, die Schwierigkeiten mit dem Verständnis der deutschen Sprache haben, gibt es Diskussionsbedarf zu diesem Thema.
Die Übersetzung besorgte freundlicherweise Bernd Marczinke.
Literaturbeilage 206, 21. Februar 2017, Seite 4.
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Added: 18/04/2017
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