Literaturbeilage 161.
Die Geschichte der Arbeitsgemeinschaft DANZIG 1936 - 2011:
Martin Jenrich, Tel. 030-9914166, E-Mail: martin.jenrich@web.de
15. Juni 2011.
Die Geschichte der Arbeitsgemeinschaft DANZIG.
>> "... und es wurde uns heute ein Blättlein geboren - das "Danziger Postwertzeichen", Sprachrohr der mit ihm gleichzeitig ins Leben tretenden "Arbeitsgemeinschaft der Danzigsammler im In- und Auslande". Das war die Überschrift des ersten Mitteilungsblattes. Für wenig Geld sollte möglichst viel geboten werden. Der Jahresbeitrag für Reichsdeutsche betrug 3 RM, für Danziger und Polen 5 Gulden bzw. Zloty und für das übrige Ausland 4 Schweizer Franken bzw. entsprechender Gegenwert.
Der damalige Vorstand umfasste neben Wilhelm Marx, der zum 1. Vorsitzenden gewählt wurde, noch den 2. Vorsitzenden, einen Kassierer und einen Schriftführer. Auch eine Prüfungskommission mit 4 Personen wurde gebildet und einer Zusammenarbeit mit dem "Deutschland Inflations-Sammler-Verband", dem heutigen INFLA BERLIN e. V., - der schon seit 1931 besteht - zugestimmt. Zu den uns noch heute geläufigen Namen damaliger Mitglieder gehörten die Briefmarkenhändler Georg Hochkeppeler und Kurt Holtz, der Assistent an der Technischen Hochschule und spätere Dipl.-Bauingenieur Gerhard Schüler, der Kaufmann Franz Prill und der Brauerei-Ingenieur Eduard Peschl jr. aus Passau. Schon auf der 2. Sitzung am 21. April 1936 konnte eine Mitgliederzahl von 24 Sammlern bekanntgegeben und eine Katalogkommission gebildet werden, die dem Schwaneberger Verlag (MICHEL-Katalog)zuarbeiten sollte.
Die Redaktion des Mitteilungsblattes lag in den Händen von Wilhelm Marx. Die Nr. 1 wurde mit 200 Exemplaren aufgelegt und dann ab Nr. 2 auf 250 Stück erweitert. Von Anfang an wurde - neben der Darstellung der falschen Schrägaufdrucke - Stempelkunde mit entspr. Abbildungen betrieben, um die Mitglieder in die Lage zu versetzen, die Spreu vom Weizen trennen zu können. Wilhelm Marx schrieb z. B. mehrfach, dass alle Marken mit rückdatiertem Stempel wertlos seien, gleichgültig, um welche Marken es sich handelt. Er wies extra darauf hin, dass das auch die Innendienst-Marken - egal, ob Großer oder Kleiner Innendienst - beträfe. Er hätte damals erst 1 oder 2 Innendienstsätze auf Sammlerbriefen gesehen, alles andere sei zum weitaus größten Teil mit wertlosen rückdatierten Stempeln versehen, wodurch natürlich auch die Marken wertlos geworden seien.
Das wird heute leider in abgeschwächter Form mit Attesten bewertet, nicht aber mit der in der Prüfordnung des BPP geforderten Kennzeichnung. Dort heißt es unter 7.2. "Echte, aber falsch entwertete Prüfgegenstände (Stempelfälschungen und Stempelverfälschungen) erhalten den Vermerk "Stempel falsch" und das dazu quergestellte Prüfzeichen, und zwar Marken in der Mitte der Rückseite und Briefstücke sowie Ganzstücke zusätzlich vorderseitig neben der Marke bzw. dem Wertstempel." Als Begründung, das nicht zu tun, wird angeführt, dass teure Marken - auch mit diesen rückdatierten Stempeln - immer noch einen großen Wert besäßen.
Marx meinte: "Es ist nötig, immer und immer wieder darauf hinzuweisen, daß wir in dem Stempel eine Beurkundung der Post erblicken, wann und wo die Marke ihren Zweck, zu dem sie geschaffen wurde, erfüllt hat." Schon damals wurde wegen der vielen achstempelungen immer mehr das Sammeln auf Brief gepflegt. Es existierten aber auch reine Sammlerbriefe, "die ein ernster Sammler höchstens belächeln kann", meinte Wilhelm Marx im Mitteilungsblatt 3. Um nun den Mitgliedern der Arbeitsgemeinschaft eine Unterlage zu geben, damit sie selbst nachprüfen können, ob eine richtige Frankatur vorliegt, veröffentlichte er den Anfang einer Portotabelle und versprach, diese immer weiter ausbauen.
Das Blatt brachte von Anfang an viel Neues, was noch nirgends veröffentlicht wurde. Über Falschstempel, gefälschte Überdrucke und Rückdatierungen gab es immer wieder Hinweise und längere Abhandlungen. Die Zusammenarbeit mit dem INFLA-Verein klappte gut. Die Sammler wurden angehalten, die INFLA-Prüfstelle in Berlin, die von Gustav Kobold geleitet wurde, in Anspruch zu nehmen.
'Bis Kriegsende in Danzig erreichte "Das Danziger Postwertzeichen" 35 Auflagen', obwohl die Papiersituation im Laufe des Krieges immer schlechter wurde. Alle Auflagen liegen mir als Dateien auf dem Computer vor.
Arge Danzig, Literaturbeilage 161, Seite 2.
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Added: 20/07/2011
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