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Hans-Jürgen Düsterwald schreibt in seinem Buch „Luftpost Danzig“:
11. November (1919): Die erste amtliche Luftpostverbindung in das Gebiet der Freien Stadt
Danzig ist als Versuchsflug eingerichtet. Im Auftrag der Deutschen Reichspostverwaltung
befördert eine Albatros-Maschine der Deutschen Luft-Reederei (DLR) einen Teil der gewöhnlichen Briefpost ohne den üblichen Luftpostzuschlag, bis zur vollen Auslastung des Flugzeugs,
auf der Flugstrecke BERLIN–SCHNEIDEMÜHL–DANZIG–ELBING–KÖNIGSBERG.
Da Polen ein Überfliegen seines Gebietes verbietet, führt der Flugverkehr von Schneidemühl
nach Danzig über die Ostsee. … Alle transportierten Briefsendungen erhalten keine besondere
Kennzeichnung.
12. November (1919): Der Rückflug der Albatros-Maschine der Deutschen Luft-Reederei erfolgt
auf gleicher Strecke KÖNIGSBERG-ELBING-DANZIG-SCHNEIDEMÜHL-BERLIN ohne Entrichtung eines besonderen Luftpostzuschlages für die beförderten Poststücke.
Weil das in Danzig bekannt wurde, hat die Danziger Zigarettenfabrik „Stambul“ von J. Borg ihren
Brief vom 13.11.19 mit der Schreibmaschinen-Aufschrift „Per Flugpost“ versehen in der Hoffnung,
dass sich diese Flüge wiederholen. Das war aber nicht der Fall, so dass der Brief durchgehend
mit der Bahn befördert wurde.
Der Stempel “Einfuhrstelle“ weist darauf hin, dass der Brief der Danziger Zigarettenfirma
„Stambul“ wegen der herrschenden Zigaretten-Knappheit begutachtet wurde (Klebereste eines
Zettels auf Vorder- und Rückseite). Dieser Umstand und ein Eisenbahnerstreik in Deutschland
vom 5. bis 15.11.1919 erklären m. E. die lange Laufzeit des Eilbriefs, der erst am 16.11.19, d. h.
nach drei Tagen, Dresden erreichte.

Nachfrankiert in Memel
Martin Jenrich, Tel. 030-9914166, martin.jenrich@web.de
Los 5302 der 5. Klüttermann-Auktion Jan./Febr. 2023 bot diesen Beleg an.
Einschreibebrief vom 2.3.23 nach Memel
Tarifperiode vom 1.3.1923 – 30.6.1923 nach Deutschland (Memel erst ab 1.7.1923 Ausland):
Brief bis 20 g  100 Pf. + R-Gebühr  80 Pf. = 180 Pf.
Der Brief ist tarifgerecht frankiert.
Der Adressat hielt sich aber nicht in Memel auf, sondern in Bern in der Schweiz. Weil der Brief ins
Ausland nachgesendet werden musste, frankierte die Post in Memel 200 M zusätzlich.
Anzunehmen ist, dass dieser Betrag bei Übergabe des Briefes vom Adressaten kassiert wird –
umgerechnet in Schweizer Franken.

Rundschreiben 280, Seite 4013


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Added: 18/05/2024
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