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Gallery » Arge Danzig, Rundschreiben 162 - Januar, Februar, März, 1994 » Der Briefmarkenkrieg zwischen Polen und der Freien Stadt Danzig

>> Der Briefmarkenkrieg zwischen Polen und der Freien Stadt Danzig 1938-1939

Die polnische 15-Groszy Marke zeigt König wradisZaw Jagieno und Königin Jadwiga (Hedwig) vor einem gothischen Thron in dem Augenblick, in dem die Königin dem Rektor der Krakauer Akademie eine Kassette mit Kleinodien und einer Gründungsurkunde übergibt. Zu Füßen des Thrones auf einem weißen Mantel liegen die Symbole der Unterwerfung des Deutschen Ritterordens: ein mit Federbusch verzierter Helm und die berühmten Schwerter, die von den deutschen Rittern vor der Schlacht von Grünwald angeboten wurden.

Im Jahre 1410 hatten Polen und Litauen ihre Konflikte geschlichtet, und sich gegen den gemeinschaftlichen Feind, den Deutschen Orden, verbündet. Im Juli 1410 führte Jagiello die polnisch-litauischen Heere über die preußische Grenze. Die Schlacht zwischen den zwei Heeren hat man die Schlacht von Grünwald oder Tannenberg genannt.

Laut der Geschichte war kurz vor der Schlacht ein Gesandter des Hochmeisters des Deutschen Ordens von Jagieflo und Jadwiga in dem königlichen Zelt empfangen worden. Durch diesen Gesandten sandte der Hochmeister ein Geschenk in Form eines preußischen Helmes und zwei Schwerter, und zeigte daß er keine hohe Meinung von den polnischen Heeren hatte. Er ließ mitteilen daß es allgemein bekannt sei, daß die polnische Ausrüstung von inferiorerer Qualität als die der preußischen Armee sei. Weil auch allgemein bekannt sei, daß die polnischen Soldaten den preußischen Soldaten unterlegen seien, hat der Hochmeister den König das höher liegendes Land als Kampfposition angeboten. Jagiello hat den Helm und die Schwerter angenommen und sagte: Soldaten haben nie genügend Waffen, darum werden wir diesen Helm und diese Schwerter verwenden. Das Angebot der Kampfposition lehnte er ab. Am 15. Juli haben die zwei Heere einander für eine zweitätige Schlacht getroffen. Die preußische Armee wurde von Jagiello vernichtend geschlagen, und der Deutsche Orden erschütterte auf seinen Grundfesten.

In der Woche nach dem 8. November 1938 gab es eine intensive Korrespondenz zwischen den verschiedenen staatlichen Einrichtungen der Freien Stadt und dem deutschen Konsul in Danzig, Dr. von Jansen.

Nach Aussage der Freien Stadt konnte in Polen, durch die Verwendung der Briefmarken der polnischen Post in Danzig, der Eindruck entstehen, daß Danzig eine polnische Stadt sei. Obwohl diese Briefmarken ausschließlich für den Postverkehr von Danzig nach Polen vorgesehen waren (eine falsche Folgerung: die Briefmarken der polnischen Post in Danzig waren ab 1933 in ganz Polen gültig und konnten darum auch für den Verkehr ins Ausland verwendet werden) konnte durch die Druckschrift in der ganzen Welt der Eindruck erweckt werden, daß Danzig in der Vergangenheit und in der Gegenwart eine polnische Stadt war. Dies war, nach der Danziger Meinung, ein krasser Fall von Geschichtsfälschung: eine polnische Stadt Danzig habe es nie gegeben und gab es auch in diesem Moment nicht !

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Rundschreiben 162, Literaturbeilage 953, 22.12.1993, Seite 4.


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Added: 03/11/2015
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