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Gallery » Rundschreiben 140 - 4. Quartal, 1988 » Danzig - Post in den Jahren 1772-1920

>> Studio über die Provinz Westpreußen, ihre Regierungsbezirke und Kreise und die Post in den Jahren 1772-1920

>> Literaturbeilage 916

>> Die Entstehung der Provinz und die Gliederung ihrer Verwaltungsbezirke
Staates anzubieten, auf dessen Erwerb in Gänze Rußland schon lange sein Augenmerk gerichtet hatte. Aber auch Österreich strebte danach, sich Teile Polens anzueignen, und besetzte die Zips und das anliegende Gebiet , insbesondere die Starostei Sandek. Das war eigentlich das auslösende Moment, daß auch Preußen danach trachtete, an der beabsichtigten Teilung Polens teilzuhaben. Keinesfalls wollte es zulassen, daß Rußland sein Gebiet bis zur Weichsel ausweitete. Am 15. Januar 1772 kam es in Petersburg zum preußischrussischen Teilungsvertrag, dem sich Osterreich am 5. August 1772 anschloß. Der polnische Reichstag stimmte der Abtretung am 30. September 1773 zu. Es ist interessant zu wissen, wie sich der Historiker Leopold von Ranke über die polnischen Teilungen geäußert hat. Er sagte: "Man würde Friedrich II. mit Unrecht als den ersten Urheber einer den drei Mächten gemeinschaftlichen Gebietserweiterung auf Kosten Polens betrachten; dieser Gedanke ist von Österreich veranlaßt, in den Salons von Petersburg ergriffen worden."

Preußen nahm die ihm zugesprochenen Gebiete: Elbing, Marienburg, das Kulmerland und Pommerellen ohne Danzig und Thorn im September 1772 in Besitz. Die Eingliederung der Städte Danzig und Thorn war am Widerstand Rußlands und an den Vorstellungen Englands gescheitert.

Preußen hatte schon vor der Besitzergreifung genaue Erkundigungen über die Verhältnisse und die Einkünfte eingeholt und die künftige Gliederung der Gebiete festgelegt. Am 13. November 1772 wurden die neuen Gebiete mit dem von Königsberg abgetrennten Kreis Marienwerder zu einem Kammerdepartement Marienwerder vereinigt. Es erhielt zunächst die Bezeichnung "Neupreußen" und wurde in die Kreise Kulm, Dirschau, Marienburg, Marienwerder, Michelau und Stargard eingeteilt. Die Bezeichnung wurde durch Kabinettsorder vom 31. Januar 1773 in "Provinz Westpreußen" geändert; gleichzeitig wurde aus den Kammerdepartements Königsberg und Gumbinnen die "Provinz Ostpreußen" gebildet. Ostpreußen und Westpreußen waren von 1791-1810 dem Oberpräsidenten in Königsberg unterstellt..Das Gebiet der Provinz Westpreußen wurde nach dem preußischrussischen Teilungsvertrag vom 4. Januar 1793 um die Städte Thorn und Danzig mit seinem Landgebiet erweitert. Das Danziger Landgebiet, zu dem die Danziger Höhe, das Werder, die Nehrung mit der Scharpau und Hela gehörten, wurde dem Kreis Dirschau zugeschlagen.

Weitere 1772 in Besitz genommene Teile, insbesondere der Netzedistrikt, wurden zunächst einer Sonderverwaltung unterstellt, die aber schon 1775 in eine Kriegs- und Domänenkammer-Deputation in Bromberg umgewandelt und der Behörde in Marienwerder unterstellt wurde.

In den Jahren 1806-1807 kam es zum französischpreußischen Krieg, der seinen Anlaß darin hatte, daß Preußen von Frankreich ultimativ gefor-

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Rundschreiben 140, Literaturbeilage 916, Heinz Schaffrath, 1988, Seite 3.


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Added: 04/03/2016
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