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>> Geschichte der Freie Stadt Danzig - Danzigs Lage.

und Russen, zeitweise auch Franzosen, Spanier und Italiener getroffen. An der gesamten Küste der Ostsee hat es niemals eine Stätte gegeben, sie so stark und so lange Zeit hindurch ein Sammelpunkt internationler, wirtschaftlicher und politischer Beziehungen gewesen ist, wie gerade Danzig. Diese Bedeutung hat sich die Stadt, die in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts durch die Herzöge von Pommerellen begründet worden war, bereits unter der Herrschaft des Deutschen Ritterordens (1308 - 1454) erworben. Sie hat diese Stellung weiter ausgebaut, als sie nach ihrem Abfall vom Orden 1454 im Schutzverältnis zu Polen volle politische Selbständigkeit errang. Erst die Eingliederung in den preußischen Staat 1793, ihre Unterwerfung unter das Machtgebot Napoleons 1807 und ihre erneute Einverleibung in Preußen 1814 haben ihr ihre geschichtlich erwachsene Selbständigkeit genommen. Sie hat diese in den Jahren 1920 - 1939 als "Freie Stadt" unter dem Schutze des Völkerbundes nur beschränkt zurückerhalten.

Die Begründung der Stadt:

Die Lage des Danziger Gebietes an Strom und See, zwischen der Küste, der Weichsel-Niederung und der pommerellischen Hochfläche machte seinen Besitz für alle angrenzenden Völker und Staaten äußert wertvoll. Sie erklärt aber auch, weshalb dieses Gebiet seit alters sich einer großen Selbständigkeit erfreute. Denn da keine der benachbarten Mächte das Danziger Land einer anderen überlassen mochte, hatten sie den größten Vorteil, wenn es politisch möglichst unabhäüngig war, so daß ihnen allen ein gleicher Anteil an der Nutzung seiner günstigen Lage zukam. Dieser Umstand ermöglichte es den örtlichen Machthabern des Danziger Landes, eine eigene Herrschaft aufrecht zu erhalten. Die Selbständigkeit Danzigs war somit gleichsam von Natur gegeben. Sie trat im Ablauf der Jahrhunderte in der bemerkenswerten Stellung hervor, welche das Land Danzig, die Burg und die Stadt Danzig geschichtlich eingenommen haben. Alle drei, Land, Burg und Stadt, sind neben- und auseinander erwachsen, bis sie schließlich in der Mitte des 15. Jahrhunderts unter der Verwaltung des Danziger Rates zu einer festen, politischen Einheiten zusammengeschlossen worden sind.
Wie schon zur Zeit der Goten hat das Danziger Land auch am Ende des 1. Jahrtausends eine selbständige politische Herrschaft gebildet. In deer Lebensbeschreibung des Heiligen Adalbert, des früheren Bischofs von Prag, welche der Abt Canaparius in Rom um das Jahr 1000 verfaßt hat, wird erwähnt, daß jener auf seiner Missionsfahrt zu den heidnischen Prußen das Christentum im Danziger Land verkündet hat. Dieses stellte damals einen Burgbezirk unter der Herrschaft eines einheimischen Fürsten dar. Dieser war mit dem Herzog von Polen, dessen Reich gerade durch das Danziger Land von der Meeresküste abgetrennt wurde, verschwägert, ihm jedoch nicht untertan. Wo die Grenze zwischen dem Danziger Land und dem Herzogtum Polen damals gelegen hat, ist nicht bekannt, wahrscheinlich in dem kaum überschreitbaren Urstromtal der Netze. Später haben die polnischen Herzöge ihre Herrschaft nach Norden zu ausgedehnt, doch bewahrte der nördliche Teil von Pommerellen unter der Herrschaft der Fürsten von Danzig seine Selbständigkeit. Ins besondere >>

Geschichte der Freie Stadt Danzig, Erich Keyzer, Seite 5.


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Added: 11/11/2010
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