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>> Danzigreise 2013

Von Zeyer nach Jungfer (poln. Marzecino) ist es nicht weit. Wir versuchen, in Kirchennähe Jemandem unser Anliegen vorzutragen. Die Auskunft führt aber in die falsche Richtung, denn nach nochmaliger Frage bei einer älteren Frau werden wir zu dem Haus geführt, in dem sich einmal die deutsche Post befand. Es entspricht aber überhaupt nicht unseren Vorstellungen. Der Besitzer wird herausgebeten, und er bestätigt uns, dass sich in seinem inzwischen völlig veränderten Haus einmal die deutsche Post befand. Der Frau schenke ich als Dankeschön eine ausziehbare Leifheit-Wäscheleine. Sie trägt sie wie ein Geschenk nach Hause.

Über Tiegenhof (poln. Nowy Dwór Gdansk) und Tiegenhagen (poln. Cyganek) fahren wir nach Tiegenort (poln. Tujsk). In Tiegenort sprechen wir einen jungen Pfarrer an, der uns zu einer älteren Deutschstämmigen im nächsten Dorf bringen will. Wir müssten ihm mit unserem Auto nur folgen. Es  geht  nach  Stobbendorf (poln. Stobiec), zu Steegen gehörig. Hier wohnt Christel Gapska in  der Nr. 26 a bei Kindern und Enkeln. Christel, Jahrgang 1930, ist nach einem langen Gespräch bereit, mit uns nach Tiegenort zu fahren.

Sie zeigt uns ihr Geburtshaus, den Fluß Tiege und erklärt Vieles über die Vergangenheit dieses Ortes. Das Haus, in dem sich einmal die deutsche Post befand, wurde durch einen Neubau ersetzt, doch das Nebenhaus ähnelt dem früheren Posthaus. - Es macht Spaß, Christel zuzuhören. Wir fahren sie zurück, machen ein paar Fotos mit ihr und bedanken uns für die ausführlichen Informationen mit Wein und Kaffee.

Für heute haben wir genug erreicht; wir fahren zurück in unsere Pension.

Am Mittwoch haben wir uns vorgenommen, in Löblau (poln. Lublewo Gdansk) nach den Spuren der deutschen Post zu suchen. Auf dem Weg dorthin suchen wir in Kahlbude (poln. Kolbudy)  das Haus auf, in dem einmal die deutsche Post untergebracht war. Wir hatten es schon vor einigen Jahren erkundet, aber noch nie fotografiert.

Im PA Kahlbude wurden Massenabstempelungen vorgenommen, so dass lose Marken oder Briefstücke nur mit einer Stempelfarbe INFLA-geprüft werden, die sich davon unterscheiden lässt.

In Löblau fragen wir im Pfarramt nach, ob uns jemand weiterhelfen kann. Wir werden an eine Kfz-Werkstatt verwiesen. Deren Besitzer spricht gut Deutsch, erzählt viel, weiß aber eigentlich nichts bezüglich des Hauses, in dem einmal die deutsche Post war und verweist an einen Anderen, der angeblich etwas wüsste. Das Gespräch zieht sich hin, bringt aber nichts. Wir geben die Suche erst einmal auf.

Wir fahren nach Stangenwalde (poln. Jadlowno) und fragen Bewohner eines roten Backsteinbaus, ob sie uns sagen könnten, ob hier einmal die deutsche Post war. Es gibt z. B. einen zugemauerten Eingang zur Straße, und wir sind uns fast sicher, dass wir fündig geworden sind. Dann sprechen wir mit einer gut Deutsch sprechenden Polin, die früher hier lebte und zu Besuch bei Ihrer Schwester ist. Ansonsten lebt sie in der BRD. Sie meint, dass wir uns irren, denn als Kind wurde sie des Öfteren zur Post geschickt, und dieses Haus war es nicht. Wo die deutsche Post untergebracht war, konnte sie uns aber leider nicht sagen; das läge zu weit zurück. Wir haben eine Kopie einer alten Ansichtskarte dabei, auf der die Post am Anfang des 20. Jhds. dargestellt ist.

 

Arge Danzig, Rundschreiben 246, 2015, Seite 2696.


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Added: 06/08/2015
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