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Gallery » Arge Danzig, Rundschreiben 207 - 2. Quartal 2005 » Das Loch in den Freimarken, Danzig

Das Loch in den Freimarken, Danzig.

Das Loch in den Freimarken.
[Thomas Metz]

Auszüge aus Schreiben an das Reichs-postminissterium in München:

Oberpostdirektion Speyer, Speyer, den 20. Juli 1920.
An Reichspostministerium, Abt. Yll in München:
Betreff: Paketkarten Zum Auftrag v. 3. Juli 1920.
1/3539/ P II 14.

Auch im Bezirk der OPD Speyer kommt es häufig vor, dass Paketkarten zu ankommenden Paketen nicht eintreffen oder dass Freimarken namentlich höherwertige, von den Paketkarten abgerissen sind.
Dem Vorschlage der OPD Bamberg wird zugestimmt.
I V Englram.

Und aus Würzburg kam auch ein Brief
Würzburg, den 16. Juli 1920.

An das RPM - Abt. VII München
Betreff: Paketkarten.
Zur Entschl. v. 3. Juli 1920 1/3539/ P II 14.

Auch im Bereiche der OPD Würzburg mehren sich die Fälle, in denen außerbayrischen Postanstalten das Fehlen von Paketkarten mit höherwertigen Marken melden.

Die zur Ermittlung der Täter angestellten Nachforschungen blieben bisher stets erfolglos.

Das von der OPD Bamberg vorgeschlagene Verfahren, die Marken außer mit dem Aufgabestempel noch durch einen schrägen Strich mit Tinten- oder Farbstift zu entwerten, wäre zweifellos geeignet, die Marken zu Sammlerzwecken unbrauchbar zu machen oder doch ihren Sammelwert zu verringern.

Ein noch besserer Erfolg würde jedenfalls durch die Durchlochung der Freimarke mittels Locheisens bei den Aufgabepostanstalten erzielt werden, wie dies in der Entschl. des vorm. bayer. Verkehrsministeriums vom 27. Mai 1914 23/1156 / P II 14 für Marken von 2 - 20 M auf Paketkarten nach dem Ausland vorgeschrieben ist.

Durch diese Maßnahmen wäre nach meinem Dafürhalten der Anreiz zur Unterdrückung von Paketkarten genommen.

Bei Durchführung der in Vorschlag gebrachten Verfahren würde allerdings für die Post-verwaltung der Nachteil erwachsen, daß derartige Marken nicht mehr nutzbringend weiterveräußert werden können.
Referent: OPR - Reinhard.

Und so kamen die Löcher in die Freimarken. Nur an einer Stelle irrte der Beamte. Zwar wurden anfänglich die gelochten Marken wirklich als minderwertig behandelt, aber, wie so oft, hat sich inzwischen die Meinung gewandelt. Heute gibt es etliche Liebhaber, die diese Marken suchen und als besondere Stücke betrachten.

Rundschreiben Nr. 207, Seite 1432.
Arbeitsgemeinschaft zur Pflege und Erforschung der Danzig-Philatelie
Mitglied im VPhA des BDPh.


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Added: 13/07/2007
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