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In den letzten Jahren ist die reinste Prüferitis ausgebrochen. Händler klagen darüber hinaus über Superforderungen nach postfrischen Marken aus Jahren, in denen grundsätzlich gefalzt wurde. - Es wird prüfunwürdiges Material in relativ großer Zahl eingesandt. - Marken bis etwa 25 DM Handelswert sind nicht prüfwürdig, und darüber hinaus auch nur dann, wenn sie leicht verwechselbar sind mit billigeren Marken oder fälschungs-gefährdet oder bei Verdacht auf Manipulationen.

So manche Prüfsendung könnte vermieden werden, wenn der Einsender sich ein bißchen mehr im Katalogumsehen würde. Auch scheinen manche Einsender-nicht zu wissen, daß die sogehannte Infla-Prüfung (ob eine lose Marke echt verwendet worden ist bzw. ob ein Brief echt gelaufen ist) nur ein erweitertes Merkmal ist im Rahmen der Gesamtprüfung - nur mit dem Unterschied, daß hier auch billigere Werte signiert werden ohne den Anspruch auf Suchen nach winzigsten Mängeln. Auch hierüber später noch ein paar Worte.

Bei Beachtung der folgenden Hinweise hätten pro Jahr schon etwa 30 Prüfsendungen vermieden werden können: (Alle Michel-Nrn. nach Michel Spez. 81/82).

Mehrfach wurde eine angebliche 15A vorgelegt, die mit 26 Zähnungslöchern viel seltener ist als die 15B mit nur 25 Zähnunglöchern in der Waagerechten. Alle vorgelegten Exemplare waren aber die billige 15B - kann denn kein Sammler zählen, ob 25 oder 26 Löcher? Es würde ja schon genügen, eine billig gekaufte 15B oder die Urmarke des Deutschen Reiches Zahnloch an Zahnloch entsprechend nebeneinander zu legen! Aber nein, da wird doppeltes Wertbriefporto ausgegeben und um schnelle Bearbeitung sowie niedrige Prüfgebühr ersucht - selbstverständlich ohne Freiumschlag "und meine Frankatur bitte sauber ausgeschnitten zurück."

Mehrfach wurde die Nr. 26 (grauer Netzunterdruck) vorgelegt mit "Spitzen nach unten", die--welche Sensation! - "im Michel nicht aufgeführt ist"! Kein Wunder, denn es war stets die Nr. 4111. - Überhaupt werden .die Marken Nr. 26-31 und 41-46-atieh bei einwandfrei erkennbaren Netzfarben durcheinandergewürfelt und falsch einsortiert - ist das Flüchtigkeit oder Bequemlichkeit? Unwissenheit kann es doch nicht sein.

Bei den Wasserzeichen-"Experten" scheint es sehr viele starke Raucher zu geben, die eine verständliche Scheu haben, mit Benzin sich die Wasserzeichen einmal selbst besser anzusehen, wenn's schon mit dunkler Unterlage nicht leicht ist. - Da wurden mehrmals angebliche Nrn. 66Y-71Y hergesandt, es waren meist die Nrn.112-117. Die Nr. 98 mit liegendem Wasserzeichen (im Michel unbekannt) war immer die Nr. 123, die 108Y war die 124Y. Dreimal sollte ich die A124 signieren und attestieren - es war die Nr. 109.

Für die Freimarken Nr. 196-201 besteht im Michel Spez. 81/82 eine nicht nur für den Normalsammler unbrauchbare Unterteilung nach der Fluoreszenz im UV-Licht. Arde man die übrigen Danzigmarken ebenso entsprechend katalogisieren, bräuchte der Schwaneberger Verlag für Danzig zehn Druckseiten mehr. Hier kann niemand vom Prüfer verlangene in abendlicher Dunkelheit Pfennigwerte im UV-Licht zu sortieren und womöglich noch zu signieren.

Zum zusätzlichen Prüfen nach den Infla-Richtlinien ist zu sagen: Es gibt von Danzig unwahrscheinlich viele
Stempelfälschungen von selbstgebastelten Privatstempeln
Stempelfälschungen von rückdatierten Poststempeln
Gefälligkeitsabstempelungen während der Kurszeit der Marken.
Naturgemäß haben die meisten Philatelisten keine speziellen Kenntnisse über die Danziger Stempel. Deshalb finden Sie auf der nächsten Seite eine kleine Übersicht über die am meisten vorkommenden Typen. Mit dieser kleinen Hilfe brauchen Sie mir nicht 280 Marken - nach Nrn. sortiert zuzuschicken, von denen ich dann 25 als Inflaecht signieren kann und 25 als falsch - und zum Zuriicksortieren habe ich ohnehin keine Zeit.

 

Rundschreiben 113, Datum des Poststempels, Seite 2.


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Added: 08/12/2015
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