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Gallery » Danziger Postgeschichte - Gerhard Schüler » Das brandenburgische Postwesen in Danzig

>> 3) Das brandenburgische und das polnische Postwesen in Danzig

1619 erscheint in Danzig als erste deutsche Postzeitung die Wöchentliche Zeitung", gedruckt bei Andreas Hünfeld2). Eine zweite Botenordnung vom 3. Juni 1622 enthält die Portofreiheit für den Rat und dessen Angehörige3). Die Geschwindigkeit der Postbeförderung nach Breslau wurde auf 58 km pro Tag gesteigert, das Porto für einen einfachen Brief von einem halben Bogen Umfang wurde auf 3 polnische Groschen gesenkt (nach heutigem Geld etwa 55 Pf.).

Zu dieser Zeit befand sich das Postlokal in der sogenannten Postbude (bude = Haus ohne Nebengebäude) vor dem Artushof. Die Zustellung der Briefe wurde von vereidigten Briefträgern besorgt. Postherren waren Hans Bitner, Adam Pusch und Hans Toppel. Seit Johann Koerner führen die Danziger Stadtbotenmeister den Titel "Stadtpostmeister" (um 1611). Mitte 1625 wurde der Getreidehändler Hans Holst als Stadtpostmeister eingesetzt. Dieser richtete am 30.8.1625 eine Reitpost Danzig - Stettin ein und steigerte dadurch die Geschwindigkeit der Postbeförderung auf dem Hamburger Kurs auf 64 km pro Tag. Seit 1648 wurde auch die Strecke Hamburg-Stettin durch reitende Boten besorgt. Vom 16.10.1628 bis 1640 war das Porto für einen einfachen Brief nach Hamburg wegen des Pommer-schen Krieges von 6 auf e polnische Groschen erhöht (etwa DM 1,45). Um 1628 stellte Hans Holst eine Fahrpost Danzig - Ladekopp - Elbing her. Verwalter dieses Postkurses war seit 1638 der Posthalter Johann Hörnemann. Die erste uns erhalten gebliebene Dienstanweisung für den Danziger Stadtpostmeister stammt aus dem Jahre 1629. Seit Anfang 1630 benutzten die Königsberger Boten den Weg über Kahlberg - Narmeln. 1634 ernannte Wladislaus IV. (Wasa) (1632 bis 1648) den Edelmann Carl Montelupi zum polnischen Postmeister in Danzig zur Verwaltung des Iurses nach Warschau (die Familie Montelupi hatte seit 1583 das Amt des Leiters der polnischen Post inne). Sein Nachfolger war Antonius de Gratta (bis 1648). Nach dem Tode des Postmeisters Hans Holst am 9.4.1640 wurden zwei "Städtische Postmeister" eingestellt: Jacob Musolff (1581 bis Februar 1647) und Jacob Vogel (gestorben Ende 1649). Musolffs Nachfolger Hans Saltzsieder richtete im März 1650 eine zweimal wöchentliche

2) Georg Rennert (Die ersten Postzeitungen", Berlin 194o)
3) Sammlung Hennig, Chicago

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Danziger Postgeschichte, Gerhard Schüler, Seite 11.


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Added: 15/02/2016
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