>> Michel Nr. 297xba - Rarität oder „Nullnummer"?
. [Anton Auffenberg]
Für andere Werte mit rotem Wappenschild sind aus den Jahren 1933/34 keine „HAN" aufgeführt — auch nicht für die Nr. 197 !! Das letzte Druckdatum dieser Marke (1032) liegt so weit zurück, dass sie vermut-lich gar nicht mehr mit dem „neuen Rot" gedruckt worden ist. Dieser 25 Pfg. Wert ist auch die erste Marke, die in der neuen einfarbigen Serie als Nr. 246 erschien, mit Druckdatum 535.
Wenn aber zwischen Oktober 1932 und Mai 1935 überhaupt keine 25 Pfg. Marken neu gedruckt wurden, dann dürfte es die Variante Nr. 297xba überhaupt nicht geben. Dann wäre auch verständlich, warum man beim Michel keine Angebote hierzu findet.
Ich wäre sehr interessiert, zu diesen „waghalsigen" Ausführungen Ihre Meinung zu hören. „Waghalsig" deshalb, weil ich mich zu erinnern glaube, schon entsprechend geprüfte Stücke gesehen zu haben.
Wo wurden die Marken mit Wz. Hakenkreuze gedruckt ?
[Anton Auffenberg]
Die Frage „Hausauftragsnummern oder Druckdaten" hat auch Folgerungen bezüglich der Druckherstellung der Marken mit dem Wz. Hakenkreuze. Im Michel wird für die Serien Nr. 289-296 und 298-301 wie für alle anderen früheren Marken mit „HAN" ebenfalls die Postdruckerei Danzig angegeben.
Unser Mitglied Prof. Dr. U.E. Klein hat in seinem Artikel „Provozierende Ansichten eines Danzig-Sammlers" (Literatur-Nummer 996) auf Seite 1 unter Punkt 1 „Abgrenzung der Druckereien" ausgesagt, dass gerade diese Serien nicht in der Postdruckerei Danzig, sondern in der Reichsdruckerei Berlin hergestellt worden seien; Zitat: Papiere mit dem WZ 5 waren nie in Danzig, ebensowenig gab es hier eine Rehmaschine.
Diese Aussage untermauert, dass es sich bei den „HAN" nur um Druckdaten, nicht aber um interne Bezeichnungen der Druckerei gehandelt haben muss, da sie auch bei den „Berliner" Ausgaben vorkommen ! Gleichzeitig ergibt sich aber die Frage, wer die Angabe des Druckmonats veranlasst hat. Wieso hat die Reichsdruckerei eine Angabe übernommen, die bei ihr für den Briefmarkendruck überhaupt nicht üblich war ? Nun ist die Frage nicht sehr dramatisch; sie wäre leicht zu beantworten. Wenn nämlich die Danziger Postverwaltung aus irgendwelchen (unbekannten) Gründen das Druckdatum mitgedruckt haben wollte, wird die Berliner Reichsdruckerei, die ja nur einen Danziger Auftrag ausführte, diesen Wunsch ohne weiteres berücksichtigt haben.
Was mir allerdings auffällt: Die Druckangaben sehen denen der Danziger Postdruckerei verteufelt ähnlich. Zufall ? Oder findet doch jemand Unterschiede in der Schrifttype der „HAN" ?
Neues über die ,,Abschiedsausgabe"
[Anton Auffenberg]
Über die Abschiedsausgabe (Deutsches Reich Mi-chel-Nr. 716-729) ist schon viel geschrieben worden. Was geht sie uns Danzig-Sammler eigentlich an ? Nun, sehr viel mehr als die Einstellung im Michel beim Kapitel „Deutsches Reich" vermuten lässt.
Über den Anlass zur Ausgabe lesen wir in der im Amtsblatt Nr. 21 der Landespostdirektion Danzig vom 26. September 1939 veröffentlichten Verfügung Nr. 130 (auszugsweise):
Die Landespostdirektion gibt aus Anlaß der Einglie-derung der Freien Stadt Danzig in das Deutsche Reichsgebiet vom 28. September ab neue Postwertzei-chen heraus, die durch überdrucken der bisher in Kurs befindlichen Freimarken ... hergestellt worden sind. ... Die neuen Freimarken dürfen erst vom 1. Oktober 1939 ab zur Freimachung benutzt werden.
... Sämtliche Postwertzeichen in Guldenwährung verlieren mit Ablauf des 30. September 1939 ihre Gültigkeit zum Freimachen von Postsendungen.
... Die neuen Marken sind auch fiir den Verkehr mit dem Ausland zugelassen.
Soweit einige wichtige Auszüge. Die gesamte Verfügung kann im Literaturbericht Nr. 995 B auf Seite 33 nachgelesen werden.
Was ist daraus zu folgern?
1. Es handelt sich um eine Ausgabe der Landespostdirektion Danzig, die (zunächst) nur in Dan-zig zum Freimachen von Postsendungen verwendet werden konnte.
2. Diese Ausgabe ersetzt übergangslos alle bisherigen Ausgaben in Guldenwährung. Sie ist also keine Sonderausgabe mit irgendwelchen Ein-schränkungen des Bezugs oder der Verwendung.
Man kann lange (und erfolglos) über das juristische Problem des Übergangs von der Freien Stadt Danzig zum Deutschen Reich diskutieren. Das wäre auch alles nur Theorie. Entscheidend ist meines Erachtens die reale Praxis jeder Zeit.
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Arge Danzig, Rundschreiben 191, 15.3.2001, Seite 1191.
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Added: 24/11/2015
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